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GP-Commission: Mehr Regenreifen für die MotoGP-Stars

Von Otto Zuber
Am 30. November setzten sich die Mitglieder der «Grand Prix Commission» zusammen, um gleich eine ganze Reihe von Regeländerungen und Präzisierungen zu besprechen und zu beschliessen.

Die «Grand Prix Commission», die sich aus Carmelo Ezpeleta (Dorna, Vorstand), Paul Duparc (FIM), Takanao Tsubouchi (MSMA) und Mike Trimby zusammensetzt, hat am 30. November bei einer Sitzung in Madrid in Anwesenheit von Carlos Ezpeleta (Dorna), Corrado Cecchinelli (Director of Technology), Mike Webb (Renndirektor) und Danny Aldridge (Technikdirektor) über verschiedene Regeländerungen entschieden.

Im sportlichen Reglement wurde etwa die bisherige Regel verworfen, dass ein Fahrer in Kontakt mit seinem Bike sein muss, wenn er die Ziellinie kreuzt, um klassiert zu werden. Das ist nicht mehr nötig, neu gilt bei Stürzen auf den letzten Metern jene Zeitpunkt als Referenz für den Zieleinlauf, an dem der der erste Teil des Fahrers oder seines Motorrads die Ziellinie kreuzt, je nach dem, was die Ziellinie zuletzt gekreuzt hat.

Für die Moto2 und Moto3 wurden zudem die Regeln für Ersatzfahrer präzisiert, die einen verletzten Stammpiloten ersetzen. Wenn sich ein Team für einen Fahrer entscheidet, der in einer anderen Meisterschaft – wie etwa in der FIM CEV – an den Start geht, dann darf dieser seinen Pflichten in der anderen Serie nachkommen, da diese nicht als Testtage für die GP-Klasse gelten und deshalb innerhalb von 14 Tagen eines GP-Wochenendes auf dem gleichen Rundkurs stattfinden können.

Auch die Regeln hinsichtlich der Frage, welche Fahrer nach einer Unterbrechung wieder ins Rennen starten dürfen, wurden genauer umrissen. Bestätigt wurde, dass die Fahrer die Hilfe von Streckenposten in Anspruch nehmen dürfen, um ihre Bikes neu zu starten oder auf der Piste, am Streckenrand oder auf einer Zufahrtsstrasse zu bewegen. Deshalb gilt nicht nur, wer zum Zeitpunkt der Unterbrechung auf seiner Maschine unterwegs ist, als «aktiv am Rennen beteiligt». Auch jene Fahrer, die dabei sind, ihre Maschinen zu reparieren oder neu zu starten oder gerade auf die Piste oder in die Boxengasse zurückkehren, gehören zu dieser Kategorie. Die endgültige Entscheidung fällen im Streitfall die Regelhüter, deren Urteil nicht angefechtet werden kann.

Darüber hinaus wurde die maximale Zeitspanne, in der einem Fahrer angezeigt werden darf, dass er seine Position zurückgeben muss, weil er unter Gelb überholt hat, von fünf auf drei Runden verkürzt. Die Information wird dem Piloten auf dem Dashboard sowie an der Ziellinie angezeigt. Aus Sicherheitsgründen ist es den Teams unter allen Umständen verboten, die Bikes in der Box zu starten. Die Motoren müssen in der Boxengasse angeworfen werden.

Abgestimmt wurde auch über die Begriffe, mit denen Rekorde offiziell betitelt werden. Ein «All Time Lap Record» bezeichnet die schnellste je gefahrene Runde auf der jeweiligen Piste, wobei die Zeiten aller GP-Sessions berücksichtigt werden. Als «Best Race Lap» bzw. schnellste Rennrunde wird die schnellste je gefahrene Rennrunde auf der jeweiligen Strecke bezeichnet. Hier werden nur die im Rennen aufgestellten Rundenzeiten berücksichtigt.

Auch bei den Concession-Punkten wurde eine Änderung beschlossen, diese laufen nämlich neu nach einer Frist von zwei Jahren ab. Dabei ist jenes Datum ausschlaggebend, an dem die Punkte gesammelt wurden. Und schliesslich wurde auch eine Anpassung der Regel bezüglich der Generatoren, die auf die Startaufstellung mitgenommen werden, beschlossen. Bisher musste es sich um ein von Hand tragbares Gerät mit einer Maximalleistung von 2 kW handeln. Weil die Generatoren aber meist in einem Service-Wagen verbaut sind, bestimmt neu der Technikdirektor, welche Geräte zugelassen werden.

Im Strafenkatalog wurde präzisiert, dass gegen Zeitstrafen, die ersatzweise für eine andere Bestrafung auferlegt werden, nicht protestiert werden kann, wenn die ersetzte Strafe selbst eine Auflage ist, die nicht angefechtet werden kann.

Beim technischen Reglement gibt es gerade in der Moto2-Klasse einige Neuerungen, um dem Wechsel von Honda- zu Triumph-Motoren gerecht zu werden. Die Einzelheiten dazu werden im neuen Reglement zu finden sein, das in den nächsten Tagen von der FIM veröffentlicht wird. Zudem wurde für die MotoGP die Anzahl Regenreifen pro Fahrer von 11 auf 13 erhöht, wobei jeder sechs Vorder- und sieben Hinterreifen bekommt. In den unteren Klassen ist die Anzahl Regenreifen pro Kopf nicht beschränkt. Trotzdem wurde beschlossen, dass der offizielle Ausrüster mindestens vier Reifensätze pro Pilot bereithalten muss.

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