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Gigi Dall’Igna: Operation Lorenzo für Ducati positiv

Von Ivo Schützbach
Gigi Dall’Igna mit Dovizioso (li.) und Lorenzo (re.)

Gigi Dall’Igna mit Dovizioso (li.) und Lorenzo (re.)

«Ich bin nicht vollständig zufrieden mit den zwei Jahren, weil wir mit Jorge Lorenzo um den Titel kämpfen wollten», sagt Rennchef Gigi Dall’Igna. «Aber er machte die Ducati zu einem kompletteren Motorrad.»

In seinem vierten Rennen für Ducati eroberte der dreifache MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo seinen ersten Podestplatz, bis zum ersten Sieg musste der Mallorquiner 24 Rennen warten.

Als sich Ducati bereits entschieden hatte 2019 nicht mit Lorenzo weiter zu machen, triumphierte der 31-Jährige Anfang Juni in Mugello. Außerdem gewann er noch in Barcelona und Spielberg.

Gigi Dall’Igna, General Manager Ducati Corse, kann der Zusammenarbeit mit Lorenzo einiges Positives abgewinnen, obwohl der erhoffte WM-Titel für den Spanier in seinen zwei Jahren mit Ducati in weiter Ferne lag: Er holte nur die Gesamtränge 7 und 9 und unterschrieb für 2019 und 2020 beim Honda-Werksteam, wo er neben Weltmeister Marc Marquez fährt.

«Im ersten Jahr mit Lorenzo hatten wir große Schwierigkeiten, das zweite Jahr war ganz anders», erzählte Dall’Igna. «In Mugello haben wir erstmals mit ihm gewonnen. Ich bin nicht vollständig zufrieden mit diesen zwei Jahren, weil wir mit Lorenzo um den Titel kämpfen wollten – das war unser Ziel und das haben wir nicht erreicht. Immerhin haben wir dieses Jahr mit ihm drei Rennen gewonnen und in vielen anderen um Podestplätze gekämpft. Zum Saisonende hatten wir viel Pech, weil er bei einigen Rennen verletzt war. Lorenzo hat uns sehr dabei geholfen, das Motorrad zu entwickeln. Auch wenn wir nicht zufrieden sind, fällt die Gesamtbetrachtung trotzdem positiv aus.»

«Lorenzo hat Qualitäten, die uns sicher fehlen werden», grübelte der Italiener mit dem markanten Ziegenbart, der 2019 Danilo Petrucci neben Andrea Dovizioso im Werksteam fahren lässt. «Ich glaube, dass wir im nächsten Jahr zwei Fahrer haben werden, deren Fahrstil ähnlicher ist. Das ist für einen Techniker, der ein Motorrad entwickeln muss, nie komplett positiv. Warum? Weil verschiedene Fahrstile unterschiedliche Problematiken und Nuancen hervorheben, die auch dem anderen Fahrer helfen können. Ich glaube, dass uns diese Sache aus technischer Sicht und für die Entwickelung des Motorrads am meisten fehlen wird. Und ich wiederhole mich gerne: Lorenzo ist ein Weltmeister, der, wenn es um Ergebnisse geht, einen Mehrwert bieten kann.»

Lorenzo trug dazu bei, die Ducati zu einem besseren Motorrad zu machen, unterstreicht Dall’Igna: «Techniker müssen die Kommentare der Fahrer im Data-Recording sehen, Ingenieure müssen gezwungenermaßen mit Zahlen arbeiten. Zwei Piloten zuzuhören, die das gleiche Problem beschreiben, aber in unterschiedlichen Ausführungen, ermöglicht dir ein kompletteres Bild zu bekommen und besser zu verstehen, was wirklich auf dem Motorrad passiert. Deshalb war der Mehrwert von Lorenzo in diesen zwei Jahren wichtig. Das ist einer der Gründe, weshalb ich ihm danke und wieso ich finde, dass die Operation Lorenzo für Ducati insgesamt positiv war.»

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