Marc Márquez: «Honda-Motor bescherte mir Platz 2»
Marc Márquez und Andrea Dovizioso
Auch beim ersten WM-Lauf in dieser Saison in Katar fiel die Entscheidung in der MotoGP-Klasse in der letzten Kurve. Champion Marc Márquez wagte einen letzten – erfolglosen – Angriff auf Leader Andrea Dovizioso und kreuzte die Ziellinie schliesslich mit 23 Tausendstelsekunden Rückstand auf den Italiener, der wie schon im Vorjahr den Sieg bejubeln durfte. Vor einem Jahr trennten den späteren Champion auch nur 27 Tausendstel vom Ducati-Zugpferd.
Márquez erklärte nach der Hatz denn auch: «Das war eine Wiederauflage des Katar-GP des letzten Jahres, nur dass ich vor zwölf Monaten noch das Gefühlt hatte, bessere Chancen zu haben. In diesem Jahr habe ich es versucht, weil ich es einfach versuchen musste. Ich wusste aber, dass ich mit dem mittelharten Reifen das Bike nicht so bremsen konnte, wie ich es wollte. Ich habe es versucht – auch um mich auf den Kurvenausgang vorzubereiten – und war ein paar Tausendstel näher dran. Es reichte immer noch nicht, aber ich habe es wenigstens probiert und damit bin ich ganz happy.»
Glücklich ist der 26-Jährige aus Cervera auch mit dem neuen Honda-Motor. Auf die Frage, ob der Motor die Ursache für das verlorene Duell gegen Dovizioso sei, erwiderte er entschieden: «Nein, im Gegenteil, ich wurde wegen des Motors Zweiter. Im vergangenen Jahr hatte ich ein besseres Tempo und auch das Feeling für das Chassis war besser. Aber das lag nur daran, dass die Vorderreifen anders waren und ich deshalb den harten Reifen einsetzen konnte.»
«Ich beschwere mich nicht darüber, denn in einigen Rennen werden die Reifen ein Vorteil für uns sein und in anderen WM-Läufen profitiert dann ein anderer Hersteller», beteuerte Márquez, und erklärte: «Am Freitag ging es ja auch noch ganz gut – da waren die Temperaturen noch höher. Doch am Samstag und Sonntag war es sehr viel kühler, deshalb konnte ich den harten Reifen nicht einsetzen. Ich fuhr mit dem Medium-Reifen, und beim letzten Mal, als ich damit unterwegs war, wurde ich noch Fünfter. Diesmal bin ich Zweiter geworden, und das liegt also am Motor. Ich betete vor dem Rennen, dass das Tempo nicht zu hoch sein sollte, und Dovi hat mir diesen Wunsch erfüllt. Dennoch war mein Hinterreifen am Ende durch, als ich es noch einmal versucht habe.»
Die linke Schulter, die er sich im Dezember hatte operieren lassen, bot bei seinem ersten GP-Einsatz nach dem Eingriff kein Grund zur Sorge, wie der siebenfache Champion freudig berichtete: «Was die körperliche Anstrengung angeht, war das kein schwieriges Rennen. Zu Beginn war das Tempo eher gemächlich, was gut für mich war, und zwar mit Blick auf die Schulter als auch auf meine Reifen. Natürlich fühlst du, dass die Muskeln etwas anders arbeiten als gewohnt. Aber was den Fahrstil angeht, gab es keine Einschränkung und nun bleiben mir zwei weitere Wochen, um mich noch besser auf das nächste Kräftemessen vorzubereiten.»