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Marc Márquez/Honda: Gelingt 2019 der siebte Streich?

Von Günther Wiesinger
Repsol-Honda-Star Marc Márquez weiß, warum er in Austin nicht mehr so krass überlegen ist, und er ahnt, dass seine Texas-Vorherrschaft zu Ende neigt.

Weltmeister Marc Márquez hat für das Qualifying am Samstag beim «Red Bull Grand Prix of the Americas» in Austin/Texas alle Trümpfe in der Hand, auch wenn er am Freitag als Gesamtzweiter 0,044 Sekunden auf die Bestzeit von Maverick Viñales verlor, der gern die Rennvorbereitung zugunsten einer einzelnen schnellen Runde ein bisschen vernachlässigt.

Was sagt Márquez zu den vielen Bodenwellen? «Nur im Turn 10 ist die Situation besser als im Vorjahr. Denn dort wurde neuer Asphalt aufgebracht. Alle anderen Stellen, wo notdürftig repariert wurde, ist der Zustand schlechter geworden», lautet der Befund des WM-Leaders und Argentinien-Siegers. «Turn 2 ist jetzt wirklich schlimm. Die holprige Gegengerade ist noch etwas schlimmer geworden. Eine deutliche Verbesserung ist nicht zu erkennen.»

Marc Márquez hat auf dem 5,5 km langen Circuit of the Americas bei allen sechs Gelegenheiten gewonnen, dazu hat er sechsmal die Trainingsbestzeit erzielt, doch im Vorjahr musste er von Platz 4 losfahren: Grid Penalty wegen einer Behinderung von Viñales im Qualifying.

Der Honda-Star kann sich bereits ausmalen, dass seine Dominanz in Austin eines Tages gebrochen wird. Yamaha-Werkspilot Viñales heizte ihm am Freitag ordentlich sein. Maverick verlor im FP1 als Zweiter nur 0,078 auf Marc.

«Die Gegner werden jedes Jahr stärker, das Feld ist eng zusammengerückt», räumte Márquez ein. «Aber ich bin ein Fahrer, der auf eine neue Piste kommt und recht schnell das Limit findet. Das fällt mir leicht. Deshalb hatte ich hier anfangs Vorteile. Aber die Gegner verbessern sich. Am Freitag hatten wir einige Probleme. Denn wir haben in den letzten Jahren ein Motorrad entwickelt, das auf fast allen Rennstrecken konkurrenzfähig ist. Das bedeutet aber, dass wir manche Stärken aufgeben mussten. Dafür haben wir unsere Schwachstellen ausgemerzt. Hier in Texas hatten wir auf dieser Piste in der Vergangenheit ein paar Stärken, die wir tadellos ausspielen konnten. In den letzten Jahren sind die Vorteile immer geringer und geringer geworden. Aber am Wichtigsten ist die Weltmeisterschaft; der Titelgewinn steht im Vordergrund. Deshalb wird eines Tages jemand daherkommen, der mich hier in Amerika besiegt. Mir muss bewusst sein, dass dies die Normalität ist. Abnormal hingegen ist, dass man auf einer Piste gewinnt, gewinnt und gewinnt. Trotzdem: Mein Rhythmus über die Renndistanz am Freitag war stark.»

Der spanische Repsol-Honda-Star wurde im FP2 zwei Runden lang von Pramac-Ducati-GP19-Pilot Jack Miller beschattet. Was hat Marc bei dieser Gelegenheit gesehen? Wo haben Jack oder die Ducati ihre Stärken? Und warum hat Marc das Gas nicht zugedreht? «Ich wusste, dass er an meinem Hinterrad klebt und er hier schnell ist. Aber eine besonders schnelle Runde steht bei mir am Freitag nicht im Vordergrund. ich habe mich um meine Rennpace gekümmert und meine Linien inspiziert. Es war ja noch Freitag… Aber es ist üblich, dass man einen Gegner beschattet. Als ich in Katar Mühe hatte, habe ich mir auch einen Windschatten gesucht. Doch wenn ich schnell bin, werde ich als Lokomotive betrachtet. In Argentinien sind sie mir gefolgt, hier ist es nicht anders. Vielleicht kommt bald wieder eine Piste, wo ich mir einen Wundschatten suchen muss. Das ist Teil des Rennsports. Ich habe volles Verständnis dafür, dass sich ein Fahrer wie Jack bei mir einklinkt. Ich konzentriere mich einfach auf meinen Job, also auf die Vorbereitung für Sonntag.»

MotoGP-FP2 in Texas, 12. April:

1. Viñales, Yamaha, 2:03,857 min
2. Márquez, Honda, + 0,044 sec
3. Rossi, Yamaha, + 0,146
4. Miller, Ducati, + 0,148
5. Crutchlow, Honda, + 0,261
6. Rins, Suzuki, + 0,496
7. Pol Espargaró, KTM, + 0,507
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,691
9. Quartararo, Yamaha, + 0,732
10. Bagnaia, Ducati, + 0,773
11. Dovizioso, Ducati, + 0,857
12. Mir, Suzuki, + 0,994
13. Petrucci, Ducati, + 1,049
14. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,096
15. Nakagami, Honda, + 1,163
16. Lorenzo, Honda, + 1,312
17. Zarco, KTM, + 1,634
18. Iannone, Aprilia, + 2,098
19. Abraham, Ducati, + 2,305
20. Rabat, Ducati, + 2,347
21. Oliveira, KTM, + 2,419
22. Syahrin, KTM, + 2,993


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