Morbidelli und Quartararo: Ein bitterer Beigeschmack
Morbidelli und Quartararo legten eine starke erste Rennhälfte hin
Nach dem sensationellen Ergebnis im Qualifying fand das Petronas-Yamaha-Märchen in Jerez am Sonntag keine Fortsetzung: Franco Morbidelli fiel von Startplatz 2 bis auf die siebte Position zurück, während Pole-Setter Fabio Quartararo mit einem technischen Defekt ausschied.
«Es ist ein gutes Ergebnis für uns. Natürlich, wenn man bedenkt, wo wir gestartet sind und wie unser Level in der Anfangsphase war, dann hat es ein bisschen einen bitteren Beigeschmack», kommentierte der Italiener das Endergebnis des Spanien-GP.
Bis zur 15. von insgesamt 25 Rennrunden auf dem 4,4 km langen «Circuito de Jerez – Ángel Nieto» war der 24-jährige Römer auf Podestkurs – doch dann ließen seine Reifen stark nach: «Zu Beginn des Rennens habe ich mich großartig gefühlt, auch mit den Reifen – aber das änderte sich mit den Runden und ich musste mich wirklich zurückhalten. Das war einfach der Sicherheits-Modus, aber am Ende konnte ich pushen, um mich gegen Crutchlow im Kampf um den Platz des besten Independent-Team-Fahrers durchzusetzen», fasste er sein Rennen zusammen.
Für das neue Petronas Yamaha Sepang Racing Team war es im vierten MotoGP-Rennen das erste Mal, dass sie den besten Independent-Team-Fahrer stellten. «Das ist also positiv – und wir sollten das oft wiederholen. Wir haben dieses Wochenende gut abgeschlossen. Natürlich müssen wir uns verbessern, aber wir sind auf einem gutem Weg», betonte der Moto2-Weltmeister von 2017.
Am Montag bekommt der Rennstall aus Malaysia die nächste Chance, um Fortschritte zu erzielen: «Wir versuchen, im morgigen Test einen guten Job zu machen, um bestmöglich für Le Mans vorbereitet zu sein. Wir haben nicht wirklich etwas, das wir testen müssen, wir werden einfach mit neuen Set-ups experimentieren, für die wir am Wochenende noch nicht Zeit hatten», so der Petronas-Yamaha-Pilot.
Sein Teamkollege Quartararo musste den Jerez-GP frühzeitig beenden – ein Wechselbad der Gefühle für den jungen Franzosen: «Ich bin enttäuscht und zugleich glücklich. Das Rennen war sehr gut, ich fühlte mich sehr gut auf dem Motorrad und es war fantastisch, mit den Top-Leute zu fahren – bis wir ein kleines technisches Problem hatten.»
Zur Halbzeit des Rennens lag der jüngste Pole-Setter der MotoGP-Geschichte noch auf Rang 2, aber dann brach das Schaltgestänge und er musste seine M1 in der Box abstellen. «Trotzdem bin ich glücklich mit der Arbeit, die wir über das Wochenende geleistet haben. Wir werden in den nächsten Rennen so weiter machen. Das ganze Team hat einen exzellenten Job gemacht, aber in diesem Sport gibt es Dinge, die du nicht unter Kontrolle hast. Wie in Katar werden wir das Positive mitnehmen», unterstrich der 20-Jährige.
Zur Erinnerung: In der Startaufstellung des Auftaktrennens hatte der Klassen-Neuling den Motor abgewürgt, weshalb er sein erstes MotoGP-Rennen von der Boxengasse aus aufnehmen musste.
Insgesamt ist Quartararo mit seinem Debüt aber zufrieden: «Bevor die Saison begann, hätte keiner von uns erwartet, dass wir um das Podium kämpfen und im vierten Rennen auf Pole-Position stehen würden. Deshalb sollten wir zufrieden sein. Ich freue mich auf das nächste Rennen – meinen einzigen Heim-GP. Ich hoffe, ich kann mein Bestes geben.»
«Ich hoffe wirklich, dass Yamaha in Le Mans schnell sein wird. Wenn wir so weiter arbeiten und dieses Level beibehalten, werden wir auch dort unseren Spaß haben», ist sich Morbidelli sicher.