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Spa-Francorchamps: GP-Rückkehr bleibt ewige Illusion

Von Günther Wiesinger
Seit 1990 hat in Spa-Francorchamps kein Motorrad-GP mehr stattgefunden. Daran wird sich nichts ändern, auch wenn die Streckenbetreiber uneinsichtig sind.

In regelmäßigen Abständen von ein bis zwei Jahren melden die offenbar teilweise auf dem Mond lebenden Betreiber des Circuit Spa-Francorchamps Interesse an der Rückholung des klassischen und traditionsreichen Motorrad-GP in die Ardennen an. Und genauso oft fallen leichtgläubige Berichterstatter auf diese Pläne der Politiker herein. Oder sie verwechseln einfach die Endurance-WM mit dem MotoGP-Sport.

Inzwischen steht fest, dass Francorchamps ab 2022 wieder Schauplatz der Motorrad-Langstrecken-WM sein wird. Eine Rückkehr der GP-Stars steht nicht zur Diskussion und wird weiter Illusion bleiben.

Nathalie Maillet, CEO des Circuit Spa-Francorchamps, hat sich den Unmut von MotoGP-Vermarkter Dorna Sports zugezogen. Sie will offenbar nicht wahrhaben, dass Carmelo Ezpeleta absolut kein Interesse an dieser Rennstrecke hat, die seit 7. Juli 1990 kein MotoGP-Schauplatz war und heute auf keinen Fall für eine Grade-A-Homologation der FIM in Frage kommt.

Selbst ein Grade-A-Zertifikat gewährleistet keinen Platz auf dem GP-Kalender. Denn die Dorna hat Anfragen von 26 bis 27 vielversprechenden Interessenten mit weniger gefährlichen Pisten und darf momentan 20 Grand Prix im Jahr durchführen. Ab 2022 vielleicht maximal 22.

«Ich liebe die Piste in Spa-Francorchamps, auch wenn ich dort nie einen WM-Lauf bestritten habe», sagte Valentino Rossi in Le Mans. «Das ist eine ikonische und faszinierende Strecke, vergleichbar mit dem alten Nürburgring. Ich werde dort sicher einmal Rennen bestreiten. Aber ich denke, in einem Rennauto, denn mit den Motorrädern ist es dort zu gefährlich. Die Sicherheit ist sehr wichtig. Wenn sie gewährleistet wäre, könnte Spa eine der schönsten Pisten der Welt sein.»

1989 hatte der GP-Sport in Spa-Francorchamps ein Desaster erlebt. Damals wurde das 500-ccm-WM-Rennen zweimal wegen des starken Regens abgebrochen. Es gab drei Starts, obwohl der dritte Start laut FIM-Reglement illegal war. Doch die überforderten FIM-Funktionäre wie Max Deubel scherten sich nicht darum. Oder sie waren nicht imstande, ihr eigenes Reglement zu lesen, das ihnen die Teammanager unter die Nase hielten.

1979 streikte der Großteil der Topfahrer am Sonntag beim Belgien-GP, weil sich der neue Belag im Training als viel zu rutschig erwies. Es siegten Außenseiter wie Barry Smith (125 ccm), Chas Mortimer (250 ccm) und Dennis Ireland (500 ccm).

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