Kymi Ring in Finnland: MotoGP-Test bereits im August
Trotz der populären finnischen Formel-1-Stars Kimi Raikkönen und Valteri Bottas. Aber die Streckenbetreiber hoffen bei diesem Thema auf die Unterstützung eines heimischen Millionärs und Mäzens.
Die Dorna hat mit den Finnen bereits im Juli 2017 einen MotoGP-Vorvertrag von 2010 bis 2014 abgeschlossen. Die MotoGP-Gebühren liegen bei der Dorna bei ca. 4 Mio Euro pro Jahr; in der Formel 1 bewegt sich die Austragungsgebühr jenseits von 15 Mio US-Dollar.
Um den Motorrad-Sport in Finnland wieder mehr ins Blickfeld zu rücken, wurde bereits 2017 der junge Patrik Pulkkinen für die Moto3-WM bei Prüstel engagiert, dazu 2018 Niki Tuuli in der Moto2-WM. Er fährt 2019 den MotoE-Weltcup bei Ajo Motorsport. Dieser finnische Rennstall von Aki Ajo zählt zu den erfolgreichsten in der Motorrad-WM; er gewann die Moto3-WM mit Red Bull KTM 2012 mit Sandro Cortese und 2016 mit Brad Binder.
Und der 38-jährige Evergreen Mika Kallio möchte 2020 mit einer Wildcard auf der Red Bull KTM endlich einen Heim-GP bestreiten. Er fuhr in Le Mans übrigens mit einer KTM 1290 Superduke am Freitagabend eine Runde für das finnische Fernsehen.
Mit den Einnahmen aus derm Ticketverkauf von den Tests soll der Bau der Infrastruktur mitfinanziert werden. Der Belag wurde bisher nicht aufgebracht. Aber Mika Kallio ist zuversichtlich, dass bis zum MotoGP-Test im August alles in Ordnung sein wird, auch wenn der Zeitplan knapp bemessen ist.
«Die Finnen wirken sehr professionell. Sie haben uns einen Zeitplan geschickt, wie sie die Anlage bis zu einem möglichen GP-Termin 2020 fertigstellen können. Dieser Zeitplan wirkt für uns sehr glaubwürdig. Wir trauen ihnen das zu», erklärte Carmelo Ezpeleta im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Eine Abordnung der Teamvereinigung IRTA mit MotoGP-Paddock-Manager Geoff Dixon stattete der Baustelle vor dem Frankreich-GP vor zwei Wochen im Mai einen Besuch ab. «Die Finnen haben noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Aber wir sind zu 100 Prozent überzeugt, dass bis zum Test alles bereit sein wird, um diese Probefahrten durchführen zu können», war bei der IRTA zu hören. «Wenn man gesehen hat, wie viele Baumaschinen sie vor Ort haben und wie detailliert ihr Zeitplan ist, lässt sich sehr stark vermuten, dass für den Test alles rechtzeitig fertiggestellt wird.»
Die Dorna als Vertragspartner will im ersten Jahr bei der Infrastruktur bei diesem mutigen Projekt ein Auge zudrücken. Man wird Container-Büros akzeptieren wie bei den meisten Übersee-Rennen. Dann sollen Jahr für Jahr weitere Investitionen und Baumaßnahmen getätigt werden. Insgesamt sind 35.000 Tribünenplätze geplant, 65.000 Zuschauer sollen auf Stehplätzen untergebracht werden können.
Wegen der klimatischen Bedingungen wird die Rennstrecke nur sechs Monate im Jahr für den üblichen Motorsport nutzbar sein.
Aber der Kymi Ring soll trotzdem wirtschaftlich betrieben werden können – durch Events bei Eis und Schnee, auch für Tests und Präsentationen der Automobil-Industrie.