MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

2 Jahre danach: MotoGP-Stars erinnern an Nicky Hayden

Von Otto Zuber
Am 22. Mai 2017 verlor die MotoGP- und Superbike-WM einen ihrer Stars: Nicky Hayden verstarb im Alter von nur 35 Jahren. Valentino Rossi, Andrea Dovizioso und Marc Márquez blicken zurück.

Heute vor zwei Jahren verstarb die MotoGP-Legende Nicholas Patrick Hayden. Wenige Tage zuvor war er beim Training mit seinem Rennrad in unmittelbarer Nähe zum Misano World Circuit mit einem PKW kollidiert, dabei wurde der US-Amerikaner schwer verletzt. Am 22. Mai 2017 stellten die Ärzte in der Bufalini-Klinik in Cesena schließlich die lebenserhaltenden Maschinen ab. Nickys Traum, als erster Fahrer US-Meister, MotoGP- und Superbike-Champion zu werden, wurde ein tragisches Ende gesetzt.

Die Glanzlichter seiner MotoGP-Karriere

Hayden fuhr in seiner MotoGP-Debüt-Saison 2003 auf Anhieb zweimal auf das Podest und landete in der WM-Wertung auf Rang 5. Bei seinem Heim-GP auf dem Laguna Seca Raceway feierte er 2005 seinen ersten MotoGP-Sieg, die Weltmeisterschaft beendete er als Dritter. 2006 kürte er sich auf der Repsol-Honda zum MotoGP-Weltmeister – dank konstanter Platzierungen ließ er Yamaha-Star Valentino Rossi knapp hinter sich.

Insgesamt gewann Hayden in der höchsten Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft drei Rennen und stand weitere 25 Mal auf dem Podest, ehe er 2016 in die Superbike-WM wechselte. Zum Abschluss seiner MotoGP-Karriere wurde er bereits 2015 in die «Hall of Fame» aufgenommen.

Die MotoGP-Stars erinnern sich

Zwei Jahre nach seinem tragischen Tod ist Hayden im Fahrerlager unvergessen. «Ich erinnere mich noch an die Teamvorstellung von Repsol im Jahr 2008, ich wurde erst 15 Jahre alt und Nicky hat mir einen Geburtstagskuchen mitgebracht», erzählte etwa der fünffache MotoGP-Weltmeister Marc Márquez. «2016 haben wir uns in Australien die Box geteilt, weil Dani [Pedrosa] verletzt war. Nach dem Rennen haben wir eine Party gefeiert und wir haben gemeinsam mit ihm und seiner Freundin auf der Bühne gesungen, das ist wohl meine beste Erinnerung an ihn», fügte er schmunzelnd hinzu.

«Ich habe viele gemeinsame Momente mit Nicky erlebt», erinnerte sich Andrea Dovizioso an seinen ehemaligen Teamkollegen. «Es war immer schön, mit ihm Zeit zu verbringen. Einmal waren wir für ein Event in Japan und wir haben ein Taxi genommen, ich, mein Manager und er. Er saß vorne und hat den Fahrer so sehr unter Druck gesetzt, weil die Taxi-Fahrer in Japan so unglaublich langsam sind, mit den weißen Handschuhen und allem... Das war einfach so lustig. Wir haben mehr als drei Stunden gebraucht, bis wir endlich am Flughafen waren. Es war einfach seine Art, wie er sich gegeben hat, sein 'American style', richtig entspannt», schilderte der Ducati-Star.

«Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe», verriet Valentino Rossi. «Wir waren in Tokio, ich war ja 2003 im Repsol Honda Team. Er kam aus Amerika und war mein neuer Teamkollege. Ich erinnere mich, dass wir am Bahnhof von Tokio auf ihn gewartet haben. Ich war mit Uccio und einigen Leuten von Honda da. Er kam in seinem amerikanischen Stil an, das sah so aus, als ob er von einem anderen Planeten kommen würde», berichtete der neunfache Weltmeister.

«Dann haben wir einen Zug genommen und Nicky hat angefangen, mich mit Fragen zu löchern. Dabei sprach er auch noch mit amerikanischem Akzent, das war für mich schwierig zu verstehen: 'Warum nehmen wir den Zug? Wie lange dauert das?' Und ich habe ihm dann gesagt: 'Nicky, ein Tipp von mir: Stell nicht so viele Fragen und hoffe einfach, dass wir so schnell wie möglich ankommen.' Und er gab mir Recht», schmunzelte Vale.

«Nicky Hayden war einer der Größten in diesem Paddock und ein fantastisches Beispiel für einen Fahrer, auf und neben der Strecke»: Mit diesen Worten verkündete Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta Anfang des Jahres, dass die Startnummer 69 in der MotoGP-WM in Zukunft nicht mehr vergeben wird. Im Rahmen des Texas-GP am 12. April 2019 wurde die #69 in einer schlichten und bewegenden Zeremonie offiziell zurückgezogen – sie soll für immer dem «Kentucky Kid» gehören.

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