DTM-Gaststart: Ist Valentino Rossi der Nächste?
Valentino Rossi und Andrea Dovizioso
Träume sind immer erlaubt. Ob sie realistisch sind, ist eine andere Frage. DTM-Chef Gerhard Berger weiß: Je größer die Namen der Gaststarter, desto besser für die Tourenwagenserie. Lewis Hamilton in Brands Hatch zum Beispiel.
Oder noch spektakulärer aus deutscher Sicht: Sebastian Vettel in Hockenheim. Was wäre das für eine Geschichte. Berger weiß aber auch, dass das wohl erst einmal ein Traum bleiben wird.
Aber es gibt auch in anderen Motorsport-Klassen Superstars, die die Massen anziehen. Mit dem Gaststart von MotoGP-Vizeweltmeister Andrea Dovizioso in Misano ist Audi (und der DTM) ohne Frage ein Coup gelungen. Der 33-Jährige sitzt dann für Stammpilot Pietro Fittipaldi in einem Audi des Kundenteams WRT.
Rossi 2006 in einem Mercedes
Ein weiterer Coup könnte noch folgen. Denn möglicherweise ist auch Doviziosos Rivale und MotoGP-Megastar Valentino Rossi dort. Zumindest als Besucher und Beobachter. Gerüchte über Fahrten im Renntaxi wurden bislang noch nicht bestätigt. Rossi hatte 2006 einen Test in einem DTM-Boliden von Mercedes absolviert.
«Ich denke, dass er als Gast kommen wird», sagte Berger SPEEDWEEK.com. «Aber man weiß es natürlich nie bis zum letzten Moment, ob er an dem Tag dann nicht doch wieder etwas anderes vorhat.»
Keine Frage: Auch Dovizioso alleine ist laut Berger «eine tolle Geschichte. Er ist durch und durch Rennfahrer. Da hat er ein freies Wochenende und überlegt sich trotzdem, ob er irgendwo ans Limit gehen kann. Ich bin gespannt, wie er sich schlagen wird.»
Man muss dazu sagen: Das Rossi-Thema ist mit Misano 2018 möglicherweise noch nicht erledigt. Denn ursprünglich lautete der Plan, ihn in diesem Jahr auch mitfahren zu lassen.
Ein halber Traum
«Ja, wir haben das versucht», sagte Berger Autosport. «Mein Traum war es, Valentino im BMW und Dovizioso im Audi zu haben. Jetzt ist zumindest mein halber Traum in Erfüllung gegangen.»
Mit Rossi hätte vor allem BMW noch einen draufgelegt: Im Vorjahr hatten die Münchner Ikone Alessandro Zanardi in Misano an den Start gebracht. Ein Spektakel bei Nacht und im Regen, dazu noch erfolgreich, denn der beinamputierte Zanardi fuhr im Chaos des Sonntagsrennens sensationell auf Platz fünf.
Im Fall von Rossi bedeutet aufgeschoben ja nicht automatisch aufgehoben. Berger: «Es gibt auch noch ein nächstes Jahr.»
Für die DTM sind vor allem im Ausland Publikumsmagneten wichtig, um mehr Zuschauer anzulocken. Im Vorjahr war es beim Debüt an der Strecke an der Adriaküste auf den Tribünen doch sehr übersichtlich. Berger: «Misano hat großes Potenzial, aber in Italien ist es schwierig, Fans zu einem Motorsportevent zu locken, wenn es nicht MotoGP oder Ferrari involviert ist.»