Ciabatti über Dovi und DTM: Ungefährlicher als Cross
Vor seinem DTM-Audi: Andrea Dovizioso
Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti war am Mittwoch nur einer der interessierten Beobachter des DTM-Tests von Andrea Dovizioso im Audi RS 5 DTM in Misano Adriatico. Auch Dovis Vater, seine Freundin, Teammanager Davide Tardozzi und Ducati-Pressemann Julian Thomas waren auf dem «Misano World Circuit Marco Simoncelli» vor Ort.
Ciabatti reiste noch während des Tests aus Zeitgründen wieder ab: »Ich bin gegangen, als Dovi noch im Auto saß», erklärte Ciabatti. «Er hatte ziemlich viele Dinge zu adaptieren», schmunzelte Ciabatti gegenüber gpone.com. «Für Andrea war der Test eine Gelegenheit, die auf diese Weise nicht jeden Tag kommt.»
Das DTM-Wochenende in Misano mit Dovis Wildcard-Auftritt steigt bereits unmittelbar nach dem Klassiker von Mugello, von 7. bis 9. Juni. Der erfahrene Ducati-Stratege Ciabatti weiß: «Andrea wird ein Audi-Werksfahrer sein in einer Profi-Top-Rennserie auf höchstem Niveau. Es ist kein einfacher Markenpokal. Man muss sich vorstellen: Andrea hatte beim Test in Misano 30 Leute um sich, die sich ausschließlich um ihn gekümmert haben.»
Dennoch: Es ist alles andre als üblich, dass ein Rennfahrer, der um die MotoGP-WM kämpft auch noch einen derartigen Einsatz in einer anderen Rennklasse fährt. Warum hatte Ducati diesem Abenteuer überhaupt zugestimmt? Ciabatti: «Wir haben das Thema mit Andrea diskutiert, um herauszufinden ob es ihn ablenken könnte. Eigentlich war es eher, der sich anfangs Sorgen gemacht hat. Aber am Ende sprechen wir dann nur über drei Testtage – in Deutschland und jetzt eben in Misano. Andrea hat sich die Sache angesehen und auch wir waren seiner Meinung.»
Ciabatti versichert: «Wenn es etwas ist, das ihm Spaß macht, dann ist es für uns okay. Man kann den DTM-Einsatz auch als eine andere Art Training für ihn sehen. In Wahrheit ist die DTM weniger gefährlich als zum Beispiel Motocross, so wie es Andrea sonst oft macht. Man muss schon sagen, dass das DTM-Projekt etwas Außergewöhnliches ist. Aber wir haben die Situation gemeinsam mit Andrea bewertet. Zudem glaube ich sogar, dass es Andrea etwas den Druck zwischen den MotoGP-Rennen nehmen kann.»