Catalunya-GP: Drei Widersprüche rund um Jorge Lorenzo
Ein nachdenklicher Jorge Lorenzo
Der Catalunya-GP lieferte jede Menge Gesprächsstoff, allen voran der Neuzugang im Repsol Honda Team: Am Samstag, 15. Juni, forderte Marc Márquez eine Strafe für Jorge Lorenzo, weil dieser ihn im FP3 auf einer schnellen Runde behindert hatte. Er ermahnte ihn auf der Strecke und äußerte sich anschließend deutlich.
Ganz anders am Sonntag, 16. Juni: Nach seinem Sieg verteidigte Márquez seinen Teamkollegen, der auf der Bremse gestürzt war und dabei gleich drei Mitstreiter – Andrea Dovizioso, Maverick Viñales und Valentino Rossi – abgeräumt hatte.
Das FIM MotoGP Steward Panel bestrafte nach dem Rennen Wildcard-Fahrer Bradley Smith wegen rücksichtslosen Fahrens: In Kurve 10 hatte er in der ersten Runde den Heim-GP seines Aprilia-Kollegen Aleix Espargaró frühzeitig beendet.
Der von Lorenzo ausgelöste Sturz passierte ebenfalls in Kurve 10, nur eine Runde später. Das FIM MotoGP Steward Panel bewertete den Vorfall aber als nicht strafwürdig.
Damit noch nicht genug der Ungereimtheiten: Bis zum letzten Samstag betonte Jorge Lorenzo, dass er im Moment auf der Bremse die größten Schwierigkeiten mit der Honda RC213V hätte – während die Power des Motors die größte Stärke sei.
Am Sonntag versuchte der Honda-Neuzugang in Montmeló aber ausgerechnet auf der Bremse, am Limit, mit noch vollem Tank, in einem der kritischsten Kurven der katalanischen Rennstrecke ein Überholmanöver, anstatt auf die 1047 m lange Gerade zu warten, um seine Rivalen mit dem kraftvollen Honda-Motor zu übertrumpfen.