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Miguel Oliveira (KTM): WM-Punkte trotz Langeweile

Von Günther Wiesinger
Miguel Oliveira (24) aus dem Red Bull KTM-Tech3-Team hat die Saison stark begonnen, aber zuletzt manchmal enttäuscht. Jetzt setzt er seine Hoffnungen in Technik-Updates für die KTM RC16.

MotoGP-Rookie Miguel Oliveira erreichte bei den Wintertests 2019 teilweise bessere Resultate als der höher eingeschätzte Johann Zarco, er lag beim Saisonstart auf dem Losail Circuit in Doha lange in den Punkterängen, beanspruchte aber in der Hitze des Gefechts die Reifen zu stark. Dann sorgte er beim Argentinien-GP für eine Überraschung, als er Pol Espargaró auf den Fersen blieb, in der letzten Runde noch um Platz 9 kämpfte und am Hinterrad von Pol Espargaró als Elfter über den Zielstrich flitzte.

Aber inzwischen hat der Portugiese, der 2015 im Red Bull Ajo-KTM-Team Vizeweltmeister in der Moto3-Klasse war und in diesem Rennstall 2018 auch Vizeweltmeister in der Moto2 wurde, ein paar enttäuschende Trainingsergebnisse erzielt. Manchmal wurde er sogar von seinem Red Bull-Tech3-KTM-Teamkollegen Hafizh Syahrin besiegt.

Doch in Catalunya war ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen: Oliveira schaffte unter 25 Teilnehmern immerhin den 20. Startplatz (Zarco war im Quali 18.) und betrieb im ausfallsreichen Rennen mit Platz 12 und vier Punkten Schadensbegrenzung, auch wenn der Rückstand mit 44,6 Sekunden nach 24 Runden wegen der turbulenten ersten Runde recht umfangreich ausfiel.

Oliveira erlebte in Catalunya gleich in der Startrunde in Turn 10 eine Schrecksekunde. «Ich war mitten auf der Piste hinter Aleix Espargaró. Ich habe mein Linie verteidigt, um innen bleiben zu können. Doch im selben Augenblick habe ich beobachtet, dass Bradley Smith komplett auf der falschen Linie angedonnert kam. Er war viel zu weit links. Ich wusste sofort, dass er einen Gegner rammen würde. Ich musste diesem Durcheinander ausweichen. Doch ich konnte die Piste nicht abkürzen, denn ich war außen neben Aleix, als ich bremsen wollte; das war der unglückliche Teil dieses Zwischenfalls. Der glücklich Aspekt war, dass ich sitzengeblieben bin.»

Oliveira verlor bei dieser Aktion (Espargaró und Smith stürzten in Turn 10) ca. vier Sekunden, er kehrte deshalb als 21. und Vorletzter vor Aleix Espargaró (er rappelte sich wieder auf und gab dann auf) aus der Startrunde zurück.

Der KTM-Pilot verfügt im Gegensatz zu Pol Espargaró und Johann Zarco bisher nicht über das neueste Material; ihm fehlen das Motor-Update, die Karbonschwinge und andere Komponenten. Für Assen und Sachsenring erhofft sich der zwölffache GP-Sieger einige Verbesserungen, die ihn näher an das KTM Factory Team heranbringen sollen.

«Im Rennen in Catalunya hatte ich ein ähnliches Gefühl wie vorher in den Trainings. Ich wollte jedich unbedingt ins Ziel kommen. Für mich war es ein einsames, langweiliges Rennen. Es war überhaupt nicht motivierend, denn mir fehlte die Kampfgruppe vor mir.» Denn Fahrer wie Rabat, Zarco und Iannone waren Oliveira im Getümmel der ersten Runde entwischt.

«Dass ich in den Punkten ins Ziel gekommen bin, ist das einzig Positive aus dem Weekend in Montmeló», hält Oliveira fest.

Der WM-Stand nach 7 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 140. 2. Dovizioso 103. 3. Rins 101. 4. Petrucci 98. 5. Rossi 72. 6. Miller 53. 7. Quartararo 51. 8. Nakagami 48. 9. Pol Espargaró 47. 10. Crutchlow 42. 11. Viñales 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 27. 14. Mir 22. 15. Lorenzo 19. 16. Zarco 16. 17. Oliveira 12. 18. Iannone 12.

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