MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Ducati-Tester Michele Pirro: «Weiß, wo ich stehe»

Von Ivo Schützbach
Michele Pirro

Michele Pirro

Immer wieder darf Ducati-Testfahrer Michele Pirro sein Können in Rennen der MotoGP- und Superbike-WM unter Beweis stellen. Weshalb der bald 33-Jährige keinen Job als fester WM-Pilot anstrebt.

Michele Pirro war seine ganze Karriere immer im Gespräch, der durchschlagende Erfolg gelang ihm aber nie. Der am 5. Juli 33-Jährige fuhr 125er-WM, dann Superstock-1000-Cup, Supersport- und Moto2- und 2012 sogar eine komplette Saison MotoGP-WM bei Gresini Honda. Anschließend unterschrieb der Italiener einen Vertrag als Ducati-Testfahrer und verblüffte seither bei verschiedenen Einsätzen als Ersatz- oder Wildcard-Fahrer mit mehreren Top-10-Platzierungen in der MotoGP- und Superbike-WM.

In Misano pilotierte er vergangenes Wochenende bei der Superbike-WM eine zweite Panigale V4R im Barni-Team an der Seite von Michael Ruben Rinaldi. Mit achten Plätzen im Sprint- und dem zweiten Hauptrennen schlug sich Pirro beachtlich, insgesamt hinterließ er aber einen zwiespältigen Eindruck. Er stürzte zweimal zu Beginn der freien Trainings, kam in den Rennen jeweils hinter Rinaldi ins Ziel und schimpfte zudem ausgelassen über die Federelemente von Showa, welche das Barni-Team einsetzt.

«Ich hatte null Gefühl damit, es war unmöglich zu fahren», schimpfte Pirro am Freitag. «Zwei Stürze sind unfassbar, ich konnte den Vorderreifen nicht spüren. Wenn ich die Bremse loslasse – kein Gefühl. Für mich ging es nur darum, die Kurven irgendwie zu Ende zu fahren. Wenn ich für Ducati teste, dann die Werksmaschine mit Öhlins. Ich hatte alle Hände damit zu tun, nicht zu stürzen.»

Rinaldi nahm Pirro in Schutz: «Für mich war es der siebte Event mit diesen Federelementen, Michele fuhr zum ersten Mal damit. Er ist ein starker Fahrer, er schafft es in der MotoGP-WM in die Top-10.»

Im Misano-Fahrerlager waren aber auch kritische Stimmen zu hören. «Showa gewann die letzten vier Jahre die Weltmeisterschaft und Pirro schimpft darüber», hielt ein Teammanager fest. «Warum hat ihn Ducati nie zum Stammfahrer befördert? Wenn er so gut wäre, wie er glaubt zu sein…»

Neben seinen sporadischen Einsätzen in der Weltmeisterschaft fährt Pirro seit Jahren für Ducati in der Italienischen Superbike-Meisterschaft. 2017 und 2018 wurde er Champion, nach vier Rennen 2019 ist er ungeschlagen.

Würdest du nicht gerne Vollzeit in der Weltmeisterschaft fahren? «Das ist derzeit nicht mein Plan», versicherte Pirro gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich habe meinen Testfahrerjob in MotoGP, Wildcard-Einsätze und die Italienische Meisterschaft zu erledigen. Es ist nicht so, dass ich darüber glücklich bin, aber ich genieße es, die MotoGP-Ducati zu fahren und das Superbike in Italien.»

Wenn du die ganzen Fahrer in der MotoGP- und Superbike-WM siehst, welche die gleichen oder langsamere Rundenzeiten als du fahren, denkst du dann nie, dass du einen dieser Plätze haben solltest? «Ich kann genau einschätzen, wo ich stehe», überlegte der Italiener. «Wenn ich in Mugello einen MotoGP-Wildcard-Einsatz habe, dann habe ich dort zuvor viel getestet.»

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