Cal Crutchlow: Sachsenring-Teilnahme stark gefährdet
Cal Crutchlow
Cal Crutchlow überraschte die Reporterschar am Donnerstagnachmittag auf dem Sachsenring mit einer Hiobsbotschaft. Der LCR-Honda-Pilot hat sich bei einem Missgeschick mit seinem Spezialized-Rennrad am Mittwoch in Assen/NL mit dem Rennrad rechts den Schienbeinkopf gebrochen. Dazu hat er einen Kreuzbandriss erlitten. Die Teilnahme des Briten beim GP von Deutschland ist gefährdet.
Der 33-jährige Engländer will aber nichts unversucht lassen, um morgen ins erste freie Training einsteigen zu können. Donnerstagfrüh wurden aus seinem Knie 100 Milliliter dunkler Flüssigkeit abgesaugt. «Ich bin nicht in guter Verfassung», stapelte Crutchlow tief.
«Ich bin gestern in Assen von meinem Rennrad abgestiegen, um die Sattelhöhe zu kontrollieren. Ich fühlte mich nicht wohl damit, deshalb bin ich auf einem Stück Kopfsteinpflaster stehen geblieben. Ich beugte mich zum Sattel runter, als mein Rennradschuh mit der Platte auf der Sohle unter mir wegrutschte. Ich bin dann mit dem rechten Knie sehr hart auf dem Boden aufgeschlagen. Der Schienbeinkopf ist gebrochen, und es sieht so aus, als sei auch das Kreuzband mitten im Knie komplett gerissen. Wenn die entfernte 100 Milliliter Flüssigkeit weiß gewesen wäre, wäre alles in Ordnung gewesen. Aber sie war schwarz, also machten wir ein MRI-Scan. Dabei haben sich unsere Befürchtungen bestätigt.»
Crutchlow: «Ich bin nicht sicher, ob ich am Freitag fahren kann. Das wird sich herausstellen. Solche Unfälle passieren. Aber normal rutscht du nicht aus, wenn du neben dem Rennrad stehst… Doch so ist jetzt die Situation. Immer ein Drama.»
Crutchlow konnte sein rechtes Knie am Donnerstag abbiegen, aber nur mit der Hilfe von Schmerzmitteln. «Jetzt geht es, ob es in zwei Stunden auch nicht klappt, kann ich nicht sagen», seufzte Cal. «Wenn sich wieder Flüssigkeit im Gelenk ansammelt, wird es schwierig. Ich konnte das Knie den ganzen Vormittag nicht abbiegen. Es ging erst, als die Flüssigkeit rausgesaugt worden war. Das Problem ist, wir können morgen keine Flüssigkeit mehr rausziehen. Während eines Events existiert eine ‘no needle policy'. Ich werde mein Bestes geben, um die Situation zu händeln.»
Crutchlow, der in Assen Platz 7 schaffte, radelte nach dem Vorfall trotz der Schmerzen heim. «Das war gestern zu Mittag. Aber mein Plan ist, das FP1 zu bestreiten. Ironischerweise bin ich einige meiner besten Rennen mit Verletzungen gefahren. Deshalb denke ich positiv.»
«Aber das Problem ist, hier sind die Rechtskurven enger als die Linkskurven. Deshalb muss ich das FP1 abwarten. Ich kann die Dinge nicht ändern. Das ist keine Ausrede, wenn ich an diesem Wochenende zu langsam bin. Aber es sieht nicht gut aus, wenn man bedenkt, wie viel Blut abgesaugt worden ist. Als ich zurückgeradelt bin, habe ich keine Schmerzen gespürt. Aber mein Aufschlag war hart. Die Leute sind aus dem Kaffeehaus herausgelaufen, um zu schauen, was passiert sei. Vielleicht hätte ich heute wieder radeln sollen. Aber die Ärzte haben es nicht erlaubt.»
WM-Stand nach 8 von 19 Rennen:
1. Márquez 160. 2. Dovizioso 116. 3. Petrucci 108. 4. Rins 101. 5. Rossi 72. 6. Quartararo 67. 7. Viñales 65. 8. Miller 60. 9. Pol Espargaró 52. 10. Crutchlow 50. 11. Nakagami 48. 12. Morbidelli 45. 13. Aleix Espargaró 31. 14. Mir 30. 15. Lorenzo 19. 16. Iannone 18. 17. Zarco 16. 18. Oliveira 15.