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Paolo Ciabatti: «Lorenzo entschied sich vorher»

Von Otto Zuber
Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti

«Jorge Lorenzo entschied sich für Honda, bevor wir ihm unsere Entscheidung mitgeteilt haben», erinnert sich Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti. Er vermutet: «Er dachte wohl, er hat keine Chance, bei uns zu bleiben.»

Gleich nachdem Jorge Lorenzo im vergangenen Jahr seinen ersten Saisonsieg und seinen ersten Ducati-Triumph in Mugello erobert hatte, verkündete der fünffache Weltmeister, dass er das italienische Team nach zwei Jahren verlassen werde. Dem Erfolg in Italien folgten zwei weitere erste Plätze in Barcelona und auf dem Red Bull Ring, dann folgte eine Verletzungspause und ein schwieriger Winter, in dem er den Wechsel von Ducati zu Honda vollzog.

Den Vertrag mit den Japanern hatten der 68-fache GP-Sieger bereits unterschrieben, als ihm sein damaliger Brötchengeber mitteilte, dass seine Dienste nach der Saison 2018 nicht mehr gebraucht würden. Denn das Ende seines Ducati-Kapitels zeichnete sich schon zuvor ab. Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti erinnert sich auf Nachfrage von «Motorlunews.com»: «Wir haben Jorge geholt, um Weltmeister zu werden, oder es zumindest im ersten Jahr zu versuchen.»

«Und das zweite Jahr startete dann so, wie es halt lief, und das sorgte für eine schwierige Situation. Ich denke, es ist nachvollziehbar, dass wir da über Alternativen nachdachten. Und genau dafür haben wir uns dann entschieden, die Entscheidung wurde nach Le Mans getroffen. Und man weiss, wo Jorge zu diesem Zeitpunkt leistungsmässig lag», fügt der Italiener an.

Nach dem Frankreich-GP sei bereits klar gewesen, dass es für keinen der Beteiligten gut gewesen wäre, weiter so fortzufahren, beteuert Ciabatti. «Wenn jetzt die Frage lautet: Wäre die Entscheidung anders ausgefallen, wenn man sie erst nach zwei gewonnenen Rennen in Mugello und Barcelona getroffen hätte? Natürlich! Aber es gibt nun einmal Entscheidungen, die man zu gewissen Zeitpunkten treffen muss», verteidigt er sich.

Und der 61-Jährige verrät auch: «Jorge entschied sich, bei Honda zu unterschreiben, bevor wir ihn über unsere Entscheidung informierten. Denn er dachte wohl, er hätte keine Chance, bei uns zu bleiben. Deshalb hat er bei Honda unterschrieben. Aber es war auch kein Geheimnis, dass wir Gespräche mit Petrucci führten. Das haben wir Jorges Manager auch klar mitgeteilt, dass wir warten würden, sollte er aber so wie gehabt weitermachen, gäbe es keine Chance für eine weitere Zusammenarbeit.»

MotoGP Ergebnis, Sachsenring

1. Márquez. 2. Viñales. 3. Crutchlow. 4. Petrucci. 5. Dovizioso. 6. Miller. 7. Mir. 8. Rossi. 9. Morbidelli. 10. Bradl. 11. Rabat. 12. Pol Espargaró. 13. Iannone. 14. Nakagami. 15. Abraham. 16. Syahrin. 17. Bagnaia. 18. Oliveira.

WM-Stand nach 9 von 19 Rennen

1. Márquez 185. 2. Dovizioso 127. 3. Petrucci 121. 4. Rins 101. 5. Viñales 85. 6. Rossi 80. 7. Miller 70. 8. Quartararo 67. 9. Crutchlow 67. 10. Pol Espargaró 56.

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