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Stefan Pierer: «Wir fahren fünf weitere Jahre MotoGP»

Von Günther Wiesinger
KTM hat sich etabliert: Pol Espargaró vor Petrucci und Quartararo

KTM hat sich etabliert: Pol Espargaró vor Petrucci und Quartararo

Red Bull KTM hat in der MotoGP-WM in den ersten zweieinhalb Jahren schon einge beachtliche Erfolge errungen. Deshalb wird Firmenchef Stefan Pierer den MotoGP-Vertrag mit der Dorna bis 2026 verlängern.

KTM Factory Racing hat mit Dorna Sports für die MotoGP-WM einen Fünf-Jahres-Vertrag vereinbart, der sich von 2017 bis inklusive 2021 erstreckt. Im Laufe dieser fünf Jahre will Red Bull KTM in der Königsklasse den Durchbruch schaffen. 2019 ist die dritte Saison, da hat sich KTM einstellige Ergebnisse zum Ziel gesetzt. Vier hat der kampfstarke Pol Espargaró schon eingefahren! «Im vierten und fünften Jahr wollen wir um Siege und um den WM-Titel fighten, wobei das natürlich auch von der Qualität der Fahrer abhängen wird», erklärte KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer.

Ein Teil des Dorna-Deals umfasste auch die Ausrüstung eines Kundenteams, falls jemand Interesse anmelden würde. Bereits im Januar 2018 besiegelten KTM und Tech3 eine Zusammenarbeit für zunächst drei Jahre, auch Red Bull ist beim Satellitenteam von Hervé Poncharal für drei Jahre fix an Bord. Rund 30 Millionen Euro gibt KTM im Jahr für die MotoGP aus, ca. 10 Millionen davon steuert Red Bull bei.

Suzuki hat es seit Beginn der MotoGP-Ära 2002 nie zu einem Kundenteam gebracht, dasselbe gilt für Aprilia.

Übrigens: Aprilia trat von 2002 bis 2004 mit der 990-ccm-Dreizylinder-Cube an, 2015 kehrten die Italiener mit der V4-1000-ccm-Maschine zurück. Suzuki rückte von 2002 bis Ende 2011 mit V4-Triebwerken aus, dann wurde drei Jahre lang pausiert. 2015 folgte die MotoGP-Rückkehr mit der neuen GSX-RR, die von einem 1000-ccm-Reihenvierzylinder angetrieben wird.

Stefan Pierer: «Suzuki beeindruckt mich»

Stefan Pierer hat Suzuki immer als Vorbild dargestellt, weil die Japaner nach der Rückkehr 2015 bereits 2016 mit Maverick Viñales auf der GSX-RR den Silverstone-GP gewonnen haben. 2019 siegte Alex Rins bereits in Texas. «Suzuki macht einen ausgezeichnet Job, ich bin beeindruckt, wirklich», anerkennt Pierer. «Sie waren schon 2018 sehr stark.»

Inzwischen können sich die KTM-Verantwortlichen ausrechnen, dass innerhalb des aktuellen Fünf-Jahres-Plans gegen die starken Gegner Honda, Ducati, Yamaha und Suzuki nicht mit einem MotoGP-Titelgewinn zu rechnen ist.

KTM hat jedoch Gefallen an der MotoGP-WM gefunden, sich in den ersten zweieinhalb Jahren im Paddock viel Respekt verschafft und Aprilia in der Marken-WM zweimal besiegt, obwohl die Italiener wesentlich mehr Big-Bike-Erfahrung haben, auch durch den dreimaligen Gewinn der Superbike-WM.

Wird KTM den Dorna-MotoGP-Vertrag nach der Saison 2021 verlängern? «Es geht sicher weiter», versicherte Stefan Pierer im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com. «Ein Grund dafür ist, das Carmelo Ezpeleta und die Dorna einen Superjob machen. Bei so einem Zirkus mit dabei zu sein, ist für unser Marketing und den Verkauf extrem hilfreich, nützlich und gut. Wir werden uns nächstes Jahr sicher zusammensetzen und schauen, wie es weitergeht, welche Regeländerungen es gibt. Aber wir rechnen mit einem stabilen Reglement. Deshalb ist fest geplant, fünf weitere Jahre voranzugehen.» Das wären die Jahre 2022 bis inklusive 2026.

KTM will kein zweites Kundenteam ausrüsten, sondern sich auf vier MotoGP-Fahrer konzentrieren. Pierer: «Im Prinzip soll es so sein, dass wir vier Fahrer auf demselben technischen Niveau haben. Das ging im ersten Jahr leider noch nicht, obwohl wir uns bemühen, auch Miguel Oliveira möglichst optimal zu betreuen und drei echte Werksfahrer zu haben. Aber in Zukunft soll es so sein.»

MotoGP-Statistik von KTM Factory Racing

Renndebüt: Valencia-GP 2016 mit Mika Kallio

Red Bull KTM Factory Team 2017 und 2018:
Pol Espargaró und Bradley Smith;
Testfahrer Mika Kallio

Red Bull KTM Factory Team 2019:
Pol Espargaró, Johann Zarco;
Testfahrer: Mika Kallio und Dani Pedrosa

Red Bull KTM Tech3 Team 2019:
Miguel Oliveira, Hafizh Syahrin

Erste WM-Punkte:

Pol Espargaró, Platz 14, Las Termas 2017

Erster Top-Ten-Platz:
Pol Espargaró, Platz 9, Brünn 2017

Erster Podestplatz:

Pol Espargaró, Platz 3, Valencia 2018

Top-Ten-MotoGP-Plätze von KTM

Pol Espargaró
Platz 9, Brünn 2017
Platz 10, Aragón 2017
Platz 9, Phillip Island 2017
Platz 10, Sepang 2017
Platz 3, Valencia 2018
Platz 10, Las Termas 2019
Platz 8, Austin 2019
Platz 6, Le Mans 2019
Platz 9, Mugello 2019
Platz 7, Catalunya 2019

Bradley Smith
Platz 10, Misano 2017
Platz 10, Phillip Island 2017
Platz 10, Sachsenring 2018
Platz 10, Phillip Island 2018
Platz 8, Valencia 2018

Mika Kallio
Platz 10, Spielberg 2017

Platz 10, Jerez, 2018

Johann Zarco
Platz 10, Catalunya 2019

Total Top-Ten-Plätze: 18

Anzahl WM-Punkte MotoGP

2017: 95 Punkte

2018: 95 Punkte

2019: 90 Punkte

Total: 280 Punkte

Anzahl WM-Punkte MotoGP-Fahrer

Pol Espargaró: 55, 51 und 56 (total 162)

Bradley Smith: 29 und 38 (total 67)

Mika Kallio: 11 und 6 (total 17)
Johann Zarco: 16

Miguel Oliveira: 15
Hafizh Syahrin: 3
Total: 280 Punkte

Beste Quali-Ergebnisse
Pol Espargaró, Platz 6, Phillip Island 2018
Pol Espargaró, Platz 6, Valencia 2018
Pol Espargaró, Platz 7, Austin 2019

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