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Cal Crutchlow (Honda/9.): «Tanze nicht durch die Box»

Von Adam Wheeler
Cal Crutchlow zog am Samstag ein mürrisches Gesicht

Cal Crutchlow zog am Samstag ein mürrisches Gesicht

«Ich sollte schneller sein. Das ist die Wahrheit», seufzte Cal Crutchlow nach einem harten Samstag auf dem Red Bull Ring von Spielberg. Der LCR-Honda-Pilot steht für das MotoGP-Rennen auf Startplatz 9.

Cal Crutchlow musste am Samstag den Umweg über das Q1 nehmen, am Ende des Qualifying-Tages erkämpfte er sich auf dem Red Bull Ring aber immerhin Starplatz 9. «Das war harte Arbeit», stöhnte er anschließend. «Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass ich in den letzten Jahren auf einem Motorrad so hart gearbeitet habe, um diese Platzierung zu erreichen, auf der ich stehe.»

«Ich habe mich in der letzten Nacht schlecht gefühlt. Ich lag zwar auf Platz 8, aber ich wusste, dass ich in Wahrheit nicht gut genug für die Top-10 war. Im FP3 bin ich dann natürlich aus den Top-10 gefallen. Ich weiß, dass es nur ein kleiner Zeitunterschied war, aber ich habe den Job nicht gut genug gemacht», seufzte der LCR-Honda-Pilot, der den direkten Einzug in das Q2 am Samstagvormittag um nur 0,052 sec verpasst hatte.

«Mit dem Q1, Q2 und davor FP4... Die Zeit, die dir dazwischen bleibt, vergeht im Handumdrehen. Da hat man nicht viel Pause, das garantiere ich euch. Man könnte meinen, dass diese Strecke eine gerade Linie ist, eine weitere gerade Linie und dann noch eine, aber körperlich ist es auf dem Motorrad im Moment schwierig», schilderte Crutchlow.

Wirkt sich das Layout des Red Bull Rings negativ auf das Fußgelenk aus, dass sich der 33-Jährige im Vorjahr auf Phillip Island mehrfach gebrochen hatte? «Nein... Das macht sich jeden Tag bemerkbar, da macht die Stecke keinen Unterschied», winkte er ab.

Crutchlow weiter: «Im Q2 haben wir aber einen gute Job gemacht. Platz 9 und die dritte Reihe zu schaffen, war wichtig. Die zweite Reihe wäre mir lieber gewesen und das war auch mein Ziel, aber wir haben den Medium-Reifen gewählt, weil ich glaubte, dass er ein bisschen besser als der Soft sein würde – denn auf dem weichen hatte ich viel Spin. Ich hatte dann auch weniger Spin, aber dafür habe ich Grip auf der Reifenflanke verloren. Ich bin dann nicht aus den Kurven gekommen. Ich habe meine Rundenzeit verbessert und wenn ich einen Soft gehabt hätte, hätte ich es schaffen können, aber wir haben ihn für das Rennen aufgehoben. Das ist alles, was ich tun kann.»

«Ich habe Fehler gemacht», gab der Brite dann zu. «Unser Set-up ist im Moment nicht das, was ich will. Wir sind auf der Suche nach etwas, nach einem anderen Feeling. Ich gewinne in einem Bereich dazu und verliere in einem anderen. Es war offensichtlich, dass ich das Motorrad in der Bremsphase nicht gut unter Kontrolle hatte. Ich konnte es besser stoppen, aber ich konnte es nicht kontrollieren. Ein merkwürdiges Gefühl. Wir müssen uns verbessern und die Dinge überprüfen. Was die Elektronik angeht, fühlte ich mich heute nicht wirklich gut mit der Motorbremse. Ich sollte schneller sein. Das ist die Wahrheit. Und ich sollte besser fahren, aber das wird kommen, wenn ich mich mit dem Motorrad besser fühle. Ich habe mein Bestes gegeben.»

Crutchlow zog in der Box zeitweise eine frustrierte Miene: «Das war ich auch, mit meinem Feeling auf dem Bike und mit mir selbst. Wir sollten direkt in das Q2 einziehen. Wir machen den Job im Moment nicht gut genug – ob es ich war, der Fehler gemacht hat, oder eine Kombination an Dingen. Ich bin im FP3 so schnell gefahren, wie ich konnte, aber es war nicht schnell genug und natürlich war ich darüber nicht glücklich. Ich tanze nicht durch die Box, wenn mir das Feeling fehlt und ich nicht schnell genug bin. Auf der anderen Seite fühle ich mich im Hinblick auf das Rennen gut und positiv gestimmt – auf einer oder zwei Runden bin ich immer noch nicht schnell genug, aber auf der Renndistanz bin ich vielleicht ein bisschen besser als meine Gegner.»

Was ist im Rennen möglich? «Keine Ahnung, ich könnte in den Top-3 oder auf Platz 15 landen», meinte der aktuell Achte der MotoGP-WM.

MotoGP-Ergebnisse, Spielberg, Q2:

1. Márquez, 1:23,027 min
2. Quartararo, + 0,434 sec
3. Dovizioso, + 0,488
4. Viñales, + 0,496
5. Bagnaia, + 0,625
6. Nakagami, + 0,642
7. Rins, + 0,654
8. Miller, + 0,661
9. Crutchlow, + 0,727
10. Rossi, + 0,790
11. Pol Espargaró, + 0,839
12. Petrucci, + 0,937

Spielberg, Q1:

1. Crutchlow, 1:23,829 min
2. Bagnaia, + 0,099 sec
3. Oliveira, + 0,301
4. Morbidelli, + 0,441
5. Rabat, + 0,560
6. Zarco, + 0,563
7. Abraham, + 0,594
8. Iannone, + 0,697
9. Aleix Espargaró, + 0,920
10. Syahrin, + 0,930
11. Bradl, + 1,191

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