Takuma Aoki: Vom Rollstuhl auf die Repsol-Honda
Ein eindrucksvolles Schauspiel erlebten heute die Zuschauer auf dem Twin Ring Motegi. Denn die drei Brüder Takuma und Nobuatsu Aoki drehten mit ihren ehemaligen GP-Maschine eine Runde auf der 4,801 km langen und mit 14 Kurven gespickten GP-Rennstrecke. Der zweifache 125-ccm-Weltmeister Haruchika Aoki schnappte sich eine Serien-Honda. Dieses Manöver wäre nicht so besonders aufregend und erwähnenswert, wenn Takuma nicht seit einem Testunfall mit der Repsol-Honda 1998 in Tochigi Rollstuhlfahrer wäre.
Doch HRC baute für den 45-jährigen Takuma Aoki die Honda NSR500-V2 auf Handschaltung um. Nobu und Harchika Aoki war die Freude anzusehen, als sie ihrem schwer geprüften Bruder Geleitschutz gaben.
«Nobu» war von 1997 bis 2007 in der Königsklasse unterwegs, er fuhr für Honda, Suzuki und ProtonKR und kehrte 2007 wieder zu Suzuki zurück, wo er noch jahrelang MotoGP-Testfahrer blieb. «Nobu» gelang 1997 in Imola ein zweiter GP-Rang, er wurde damals 500-ccm-WM-Dritter. Dazu sicherte er sich im selben Jahr drei dritte GP-Ränge in Shah Alam, Mugello und Brünn.
Takuma Aoki schaffte 1997 in Australien mit der V2-Repsol-Honda NSR 500 einen zweiten GP-Rang. Dazu eroberte er 1995 und 1997 noch insgesamt drei dritte Ränge in der 500er-WM, er fuhr immer auf Honda. 1996 beendete er die Halbliter-WM an fünfter Stelle.
Woran sich kaum jemand erinnert: Auch Haruchika Aoki trat nach seinen Erfolgen in den Klassen 125 und 250 ccm in der 500er-WM auf – 1999 auf TSR-Honda und 2001 auf einer Honda NSR 500. Aber er kam über den 15. und 17. WM-Rang nicht hinaus. Die 125er-WM gewann er 1995 und 1996 als Honda-Fahrer im Molenaar-Team.
Haruchika Aoki eroberte neun 125-ccm-GP-Siege. In der 250er-WM blieb der Japaner sieglos, er schaffte aber 1998 in Assen Platz 3. Bruder Nobuatsu hingegen gewann 1993 den Malaysia-GP in Shah Alam in der 250-ccm-Klasse.