Jorge Lorenzo: Sein Andenken an Marco Simoncelli
Marco Simoncelli und Jorge Lorenzo waren bekanntlich nicht die besten Freunde. Der Mallorquiner kritisierte wiederholt die aggressive Fahrweise des Italieners, legendär ist vor allem die Auseinandersetzung bei der Pressekonferenz in Estoril 2011: «Wenn es mit dir in Zukunft noch einmal Probleme gibt», drohte Lorenzo damals. «Dann komme ich ins Gefängnis», ergänzte Marco, der damit die Lacher auf seiner Seite hatte.
«SuperSic» sorgte in seiner allzu kurzen Karriere auf und neben der Strecke für Aufregung und frischen Wind. Als der Honda-Pilot im Alter von nur 24 Jahren beim Sepang-GP auf tragische Weise ums Leben kam, war die Bestürzung im MotoGP-Paddock und darüber hinaus groß. Der charismatische Lockenkopf hätte am gestrigen Montag seinen 33. Geburtstag gefeiert. Das nahm auch der inzwischen zurückgetretene Lorenzo zum Anlass, um sich mit ehrlichen und respektvollen Worten an seinen ehemaligen Kontrahenten zu wenden.
«Auch wenn ich es gestern nicht geschafft habe, will ich heute an SIC erinnern. Jetzt wärst du 33 Jahre alt», schrieb Lorenzo auf seinem Instagram-Kanal. «Wegen meiner ultra-konkurrenzfähigen Natur war ich nie mit einem Rivalen befreundet. Wenn ich ehrlich bin, kam es zwischen uns nur während unserer Aufeinandertreffen auf der Strecke zum Kontakt.»
«Du warst mit Abstand der Mutigste unter uns und es hat mich immer beeindruckt, wie du auf der Bremse den ganzen Rückstand wieder aufholen konntest, den du aufgrund deiner Statur auf den Geraden aufgerissen hast», erinnerte der dreifache MotoGP-Champion an Marco. «Ich bin keiner, der viel weint, und ich habe nicht für viele Leute geweint, aber an jenem 23. Oktober 2011, an den ich mich immer erinnern werde, habe ich um dich geweint. Marco Simoncelli, 58 für immer», ergänzte er.