Andrea Iannone: Doping-Anhörung am 4. Februar
Andrea Iannone blickt in eine unsichere Zukunft
Am 17. Dezember platzte die Bombe: Ausgerechnet am Tag der Aprilia-Weihnachtsfeier erfuhr die Welt, dass in einer Urinprobe, die Andrea Iannone beim Sepang-GP am 3. November abgegeben hatte, eine zu hohe Menge des Stoffs Drostanolon nachgewiesen wurde – wenn auch mit 1,150 Nanogramm pro Milliliter nur knapp, wie der Anwalt des Italieners, Antonio De Rensis, betonte. Iannone forderte daraufhin die Öffnung der B-Probe, die sich laut «Gazzetta dello Sport» auch als positiv erwies.
Iannone beteuert, keine verbotenen Substanzen eingenommen zu haben – zumindest nicht wissentlich. Seine Anwälte vermuten, dass der MotoGP-Star die Steroide über den Verzehr von Fleisch in Asien zu sich nahm. Trotzdem droht dem 30-Jährigen aus Vasto nun eine Sperre, die bis zu vier Jahre dauern kann.
Die Anhörung jener Leute, die für Iannone aussagen, ist laut Medienberichten auf den 4. Februar angesetzt. Bis zum Monatsende habe der MotoGP-Star nun Zeit, eine Zeugenliste zusammenzustellen. Sobald die Beweisaufnahme in Mies (Schweiz) durch ist, bleibt dem FIM-Disziplinargericht eine Frist von 45 Tagen, um ein Urteil zu fällen. Aprilia und Iannone werden auf eine frühere Entscheidung hoffen, da knapp einen Monat nach der Anhörung der Saisonstart in Katar ansteht.
Während Iannone auf seinem Instagram-Account Aufnahmen aus dem Supermoto-Training zeigte, erklärte sein Berater Alberto Salomone, Antidoping-Experte und Chemiker an der Universität von Turin, gegenüber der «Gazzetta dello Sport»: «Wir schätzen das Timing der FIM, die die Wichtigkeit dieser Situation erkannt und ein kluges Datum gewählt hat.»
Die ersten MotoGP-Testtage in diesem Jahr in Sepang wird Iannone aber verpassen. Denn schon am 2. Februar geht es mit dem dreitägigen Shakedown-Test für die Testfahrer und die Piloten der «concession teams» (aktuell Aprilia und KTM) los, bevor ab dem 7. Februar weitere drei Testtage für alle MotoGP-Asse auf dem Programm stehen. Wer Iannone bei Aprilia ersetzt, ist unklar, als heissester Kandidat gilt Superbike-Pilot Lorenzo Savadori, aber auch der vierfache 250-ccm-Weltmeister Max Biaggi ist im Gespräch.