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Toprak Razgatlioglu: So gut wie Fabio Quartararo?

Von Ivo Schützbach
Mit dem Türken Toprak Razgatlioglu hat Yamaha in der Superbike-WM ein Riesentalent unter Vertrag. Kein Wunder, werden auch intern Vergleiche mit MotoGP-Jungstar Fabio Quartararo angestellt.

Toprak Razgatlioglu hat eine erstaunliche Entwicklung hinter sich. 2015 gewann der heute 23-Jährige die Superstock-600-EM, 2017 wurde er im Superstock-1000-Cup Zweiter und stieg anschließend mit Puccetti Kawasaki in die Superbike-WM auf.

Obwohl für ein Kawasaki-Privatteam unterwegs, preschte Toprak bereits in seinem zwölften Superbike-Rennen aufs Podest und wurde in Donington Park 2018 Zweiter. Seither hat er für das Puccetti-Team 15 Podestplätze erobert, darunter zwei Siege, und verlor den Kampf um WM-Rang 3 vergangene Saison erst im letzten Event in Katar.

Der WM-Fünfte unterschrieb für 2020 einen Vertrag im Yamaha-Werksteam und zeigte sich bei den Wintertests mit der R1 in bestechender Form.

Die Zielsetzung seines Managers Kenan Sofuoglu ist eindeutig: Er will Toprak erst zum Superbike-Weltmeister machen und ihn dann in die MotoGP-WM bringen. Mit Yamaha ist das möglich; Kawasaki stieg nach der Saison 2009 aus der Königsklasse aus.

Razgatlioglu geht davon aus, dass er diese Saison ab dem ersten Rennen um Siege kämpfen kann. «Ich werde deutlich stärker sein als letztes Jahr», ist der Türke überzeugt.

«Jeder kann sich vorstellen, dass wir mit Topraks Beginn sehr zufrieden sind», erzählte Yamahas Superbike-Rennchef Andrea Dosoli unseren italienischen Kollegen von GPone.com. «Für ihn ist Yamaha ein neues Abenteuer, aber er hat bereits demonstriert, dass er sich in die richtige Richtung bewegt. Jedem bei Yamaha ist der Wert von Toprak bewusst, und dass er diesen zeigen will.»

Mit Michael van der Mark und Razgatlioglu hat Yamaha die beiden talentiertesten jungen Fahrer in der Superbike-WM unter Vertrag, außerdem gibt es eine neue R1 mit verbessertem Motor und effizienterer Aerodynamik.

Die Zeit der Ausreden ist vorbei, das Ziel ist der WM-Titel?

«Unser Ziel ist, besser als letzte Saison zu sein und zu beweisen, dass unser Motorrad alles hat, um schnell zu sein und Siege anzupeilen», so Dosoli. «Wir haben versucht, uns in jenen Bereichen zu verbessern, in denen wir letzte Saison Schwierigkeiten hatten. Jonathan Rea hat letztes Jahr gezeigt, dass man eine Weltmeisterschaft auch gewinnen kann, wenn man nicht das Motorrad mit dem höchsten Topspeed hat.»

«Toprak ist ein junger Mann, der weiß was er will und wie er dorthin gelangt», beschrieb Dosoli gegenüber GPone seinen Neuzugang. «Er hat klare Vorstellungen und eine solide Arbeitsweise. Außerdem hat er schon Rennen gewonnen – diesen Aspekt darf man nicht aus den Augen lassen.»

Lässt sich Razgatlioglu mit Fabio Quartararo vergleichen, der als Yamaha-Privatier 2019 WM-Fünfter in der MotoGP-Klasse wurde und sieben Podestplätze errang? «Ich halte beide für talentierte Rohdiamanten, auch wenn sie in verschiedenen Kategorien fahren», hielt Dosoli fest. «Fabio hat noch kein Rennen gewonnen, aber er hat mehrfach gezeigt, dass er alles besitzt, was es dazu braucht.»

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