Mike Leitner/KTM: «Brad Binder ist ein Sunday Racer»
Brad Binder auf der neuen KTM RC16 in Malaysia
Die beiden Red Bull KTM-Teams mit den vier Piloten Pol Espargaró, Brad Binder (Factory) und Miguel Oliveira sowie Iker Lecuona können beim MotoGP-Test bis zu sechs Tage fahren, heute wird der dritte Tag des Shakedown-Tests absolviert, bei dem aber nicht alle Piloten mit Zeitnahme-Transpondern fahren, um in Ruhe neues Material testen zu können.
KTM hat bisher inklusive Testfahrer Dani Pedrosa fünf Piloten im Einsatz, auch der Finne Mika Kallio soll zumindest einen Tag zum Einsatz kommen. Deshalb wurden 15 Tonnen Material nach Malaysia verfrachtet. «Wir haben ein umfangreiches Testprogramm», erklärte Teammanager Mike Leitner. «Uns wird hier in Malaysia sicher nicht langweilig.» Denn ab Freitag folgte der drittähige IRTA-Test (7. bis 9.2.) mit allen Stampiloten und etlichen Testfahrern. Heute schwingt sich auch Jorge Lorenzo erstmals auf die Yamaha.
Pol Espargaró steuerte die KTM RC16 bei den beiden November-Tests jeweils auf Rang 9, doch die Österreicher haben höhere Ansprüche, deshalb wird für alle Bereiche neues Material probiert.
Der Hinterradspoiler, der beim Katar-GP 2019 für einen Eklat bei Ducati sorgte und dann von allen Werken kopiert wurde, ist weiter an der KTM zu sehen. «Jedes Werk verwendet ihn, deshalb haben wir verschiedene Versionen zum Probieren», verrät Leitner.
Gibt es bei KTM bald auch eine Startvorrichtung («holeshot device»), wie es Ducati 2018 erstmals in Motegi 2018 einsetzte, dann kam Aprilia in Brünn mit so einer Startvorrichtung, Yamaha testet jetzt ebenfalls so ein Konzept.
Leitner: «Wir haben noch kein fertiges ‚holeshot device‘. Aber es ist natürlich klar, dass wir an so einem System arbeiten. Ob es bis zum Katar-GP einsatzbereit sein wird, muss man sehen. Wir probieren hier in Sepang schon Sachen aus. Schauen wir mal… Die Starts unserer MotoGP-Fahrer waren ja bisher nicht so schlecht.»
Brad Binder absolviert heute seinen siebten Testtag in der MotoGP-Klasse. Er rückte schon näher an seinen Markenkollegen heran. «Brad hat seit November Zeit gehabt, sich über diese Klasse Gedanken zu machen und sich darauf einzustellen», sagt Leitner. «Er hat im Winter super trainiert. Ich habe ihn schon vor dem Test einmal in Österreich getroffen. Er sieht fit aus. Er hat viel Ehrgeiz und kann sich inzwischen gut vorstellen, was ihn in der MotoGP erwartet.»
Rookie Binder ging im November in Valencia und Jerez behutsam ans Werk, wollte auch keine 2020er-Maschine ausprobieren, sondern nur Kilometer abspulen und Erfahrung sammeln. Seine Rückstände lagen im 3-Sekunden-Bereich.
«Aber ich habe mir keine Sorgen gemacht. Brad ist auch in den Klassen Moto3 und Moto2 kein Blitzstarter gewesen», ist sich Leitner bewusst. «Er bezeichnet sich ja selber als ‚sunday racer’. Er bringt die besten Leistungen immer am Sonntag. Ich hoffe, dass er das auch in der MotoGP so umsetzen kann. Wichtig ist, dass er gut in den Rhythmus kommt und wir eine saubere Testarbeit mit ihm erledigen. Die Rennerei geht erst am 8. März in Doha los. Wintertest-Champions haben wir in den letzten Jahren schon einige gesehen…»
Shakedown-Test, Sepang, Montag 3. Februar:
1. Dani Pedrosa, KTM, 1:59,841 min
2. Pol Espargaró, KTM, 1:59,972
3. Alex Márquez, Honda, 2:00,270
4. Miguel Oliveira, KTM, 2:00,695
5. Michele Pirro 1, Ducati, 2:00,695
6. Stefan Bradl, Honda, 2:00,749
7. Brad Binder, KTM, 2:00,899
8. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:01,125
9. Bradley Smith, Aprilia, 2:01,240
10. Iker Lecuona, KTM, 2:01,946
11. Yamaha Test 1, 2:02,713
12. Yamaha Test 3, 2:03,348
13. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:03,606
Shakedown-Test, Sepang, Sonntag 2. Februar:
1.Dani Pedrosa, KTM, 2:00,625 min
2. Michele Pirro, Ducati, 2:00,642
3. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2;00,909
4. Alex Márquez, Honda, 2:01,317
5. Brad Binder, KTM, 2:01,616
6. Stefan Bradl, Honda, 2:01,637
7. Bradley Smith, Aprilia, 2:02,760
8. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:04,888