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Pol Espargaró: Motor definiert den Erfolg des Fahrers

Von Günther Wiesinger
Die KTM RC16, Prototyp des Jahrgangs 2020: Pol Espargaro kam im November gut zurecht

Die KTM RC16, Prototyp des Jahrgangs 2020: Pol Espargaro kam im November gut zurecht

Red Bull-KTM-Werkspilot Pol Espargaró hat eine klare Vorstellung, warum Jorge Lorenzo bei Honda und Johann Zarco bei KTM gescheitert sind.

Für den MotoGP-WM-Elften Pol Espargaró beginnt morgen die Saison 2020, es ist seine vierte auf der KTM RC16 im Red Bull KTM Factory Team. Der 28-jährige Spanier hat schon zehn Top-Ten-Ergebnisse eingefahren, dazu den dritten Platz im Regen beim Valencia-GP 2018 und den zweiten Startplatz in Misano 2019. Auch das beste MotoGP-Rennergebnis im Trockenen geht auf sein Konto: Platz 6 in Le Mans im Vorjahr.

Mit Brad Binder hat Pol im vierten Jahren den dritten unterschiedlichen Teamgefährten nach Bradley Smith (2017 und 2018) und Johann Zarco. Bisher gilt Pol Espargaró bei KTM als unbestrittener Teamleader, aber man darf gespannt sein, ob ihm der schnelle Portugiese aus dem Red Bull KTM-Tech3-Team dicht auf den Fersen bleiben kann.

Espargaró sagte im SPEEDWEEK.com-Interview, dass die KTM RC16 besser zu seinem Fahrstil passe als die M1-Yamaha, die er bei Tech3 von 2014 bis 2016 gesteuert habe. Er schaffte damit aber in den drei Jahren immerhin einen sechsten, neunten und achten WM-WM-Rang!

Der KTM-Werksfahrer hat in den letzten Jahren miterlebt, wie sich manche Kollegen bei KTM schwer getan haben und andere bei Honda oder Ducati. «Manchmal kommst du mit einem gewissen MotoGP-Motorrad auf Anhieb ganz schnell und einfach zurecht. Und dann bildest du dir ein, dass alle Bikes genau gleich funktionieren», sagt der Moto2-Weltmeister von 2013. «Aber der Charakter des Motors definiert den Charakter und die Performance des Fahrers. Und wenn deine Fahrweise nicht ideal zum Charakter der Rennmaschine passt, musst du dich extrem anstrengen.»

Hier ist Johann Zarco nach Ansicht von Pol Espargaró ein Gedankenfehler unterlaufen. «Er konnte sich offenbar nicht vorstellen, dass die Motorräder unterschiedlich sind. Ich glaube, er dachte, die Bikes seien vom Charakter her alle sehr ähnlich. Dann stand er vor der Tatsache, dass sich die KTM ganz anders verhält als eine Yamaha. Aber inzwischen hat Johann bei Honda gesehen, dass auch dieses Motorrad anders ist. Jedes Fabrikat hat seine Stärken und Schwächen. Und der Motor ist ausschlaggehend. Von ihm hängt es ab, ob du als Fahrer mit diesem Paket zurechtkommst. Wenn das nicht der Fall ist, dann wird nichts funktionieren, was du probierst.»

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