MotoGP-Rookie Brad Binder (KTM): «Ein Raumschiff»
Brad Binder
Vom 7. bis 9. Februar bereiten sich die MotoGP-Piloten in Malaysia auf die Anfang März in Katar beginnende Weltmeisterschaft 2020 vor. Einige der Fahrer waren bereits beim Shakedown-Test auf dem Sepang International Circuit vom 2. bis 4. Februar dabei, unter ihnen Rookie Brad Binder aus dem Team Red Bull KTM Tech3.
Der Südafrikaner hat bereits sieben Testtage auf der MotoGP-Maschine hinter sich. «Ich hatte erwartet, dass es mich mehr mitnimmt – ich bin positiv überrascht», erzählte Binder. «Am schwierigsten ist immer der zweite Tag, das war schon in der Moto2- und Moto3-Klasse so. Das liegt an den vielen kleinen Muskeln, die du nicht richtig trainieren kannst. Zu Beginn des zweiten Tags fühlte ich mich etwas mitgenommen, im Lauf des Tages wurde das aber immer besser. Am dritten Tag fühlte ich mich am besten. Vieles hängt wohl auch damit zusammen, wie gut man das Motorrad versteht und sich daran anpasst.»
In Valencia und Jerez ging es für Binder darum, das Motorrad kennenzulernen. Auch in Sepang standen für den Moto2-Vizeweltmeister nicht die Rundenzeiten im Vordergrund, er wollte vor allem möglichst viele Runden abspulen. Sein Rückstand auf den Schnellsten betrug jeden Tag zirka eine Sekunde.
«Nach den ersten Tests war ich von der MotoGP-Maschine überwältigt», gibt Binder zu. «Während der Winterpause habe ich versucht alles zusammenzufügen, was ich gelernt habe. Jetzt fühlt sich bereits vieles normal für mich an, ich verstehe was abläuft und kann das Motorrad genießen. Und das ohne Druck. Es gibt keinen Grund für Eile, außerdem hatten wir mit dem Wetter viel Glück und konnten alle drei Tage durchfahren. Ich habe viel probiert und so gelernt, was für mich funktioniert. Auf den Test von neuen Teilen habe ich verzichtet – es ging darum, dass ich bereit bin.»
«Seit ich 2015 zu Aki Ajo kam, lief alles bestens für mich», unterstreicht der 24-Jährige. «Ich war immer derjenige, der neue Teile testen durfte. Deshalb bin ich auf meine jetzige Aufgabe ganz gut vorbereitet. Aber mal ehrlich: Wie bereit bist du wirklich, wenn du auf ein so gewaltig anderes Bike steigst? Verglichen mit dem was ich gewohnt war, ist das ein Raumschiff. Dass ich Fahrer wie Dani Pedrosa, Mika Kallio und Pol Espargaro mit viel Erfahrung um mich habe, ist sehr hilfreich. Ich kann meine Daten mit ihren vergleichen. Und als Dani einen Tag nicht fuhr, war er die ganze Zeit in der Box und half. So gehen Fortschritte leichter von der Hand. Es ist eine Sache, die Daten zu studieren und dann zu denken, was man zu tun hat. Wenn man aber mit diesen Jungs reden, dann kann das deine Perspektive auf den Kopf stellen. Ich habe schon viel gelernt.»
Shakedown-Test, Sepang, Dienstag 4. Februar:
1. Pol Espargaro, KTM, 1:59,444 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:59,62
3. Miguel Oliveira, KTM, 1:59,748
4. Michele Pirro, Ducati, 1:59,922
5. Brad Binder, KTM, 2:00,4099
6. Stefan Bradl, Honda, 2:00,441
7. Mika Kallio, KTM, 2:00,472
8. Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,506
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:00,655
10. Iker Lecuona, KTM, 2:01,659
11. Yamaha-Test 1, 2:01,908
12. Yamaha-Test 2, 2:02,704
13. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:02,795
14. Yamaha-Test 3, 2:02,843
Shakedown-Test, Sepang, Montag 3. Februar:
1. Dani Pedrosa, KTM, 1:59,841 min
2. Pol Espargaró, KTM, 1:59,972
3. Alex Márquez, Honda, 2:00,270
4. Miguel Oliveira, KTM, 2:00,695
5. Michele Pirro 1, Ducati, 2:00,695
6. Stefan Bradl, Honda, 2:00,749
7. Brad Binder, KTM, 2:00,899
8. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:01,125
9. Bradley Smith, Aprilia, 2:01,240
10. Iker Lecuona, KTM, 2:01,946
11. Yamaha Test 1, 2:02,713
12. Yamaha Test 3, 2:03,348
13. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:03,606
Shakedown-Test, Sepang, Sonntag 2. Februar:
1. Dani Pedrosa, KTM, 2:00,625 min
2. Michele Pirro, Ducati, 2:00,642
3. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2;00,909
4. Alex Márquez, Honda, 2:01,317
5. Brad Binder, KTM, 2:01,616
6. Stefan Bradl, Honda, 2:01,637
7. Bradley Smith, Aprilia, 2:02,760
8. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:04,888