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Virtuelle MotoGP: Spielberg bleibt in Ducati-Hand

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia verteidigte seinen ersten virtuellen MotoGP-Sieg gegen Maverick Viñales bis auf die letzten Meter. Der eSports-Event hatte einiges an Drama zu bieten – auch dank Valentino Rossi.

Auf echte Action müssen die MotoGP-Stars weiter warten, dafür machten Marc und Alex Márquez, Valentino Rossi, Maverick Viñales, Fabio Quartararo, Danilo Petrucci, Michele Pirro, Francesco «Pecco» Bagnaia, Takaaki Nakagami und Tito Rabat den Fans zumindest ein virtuelles Ostergeschenk: Der zweite «Stay at Home GP» hatte sportlich natürlich keine Bedeutung, sorgte in Zeiten von Covid-19 und «Social distancing» aber für etwas Abwechslung und einige Lacher.

Übrigens: Dass die Beteiligten den eSports-Event inzwischen selbst ernster nehmen, sah man allein daran, dass alle zehn Teilnehmer in ihrer Teamuniform vor der Webcam saßen. Mit gutem Grund: Die Premiere am 29. März hatte im Web und auf den sozialen Netzwerken 60 Millionen Impressionen und 13 Millionen Videoansichten verzeichnet – drei Millionen davon entfielen allein auf das Rennen. Die Interaktionen lagen bei mehr als 2,5 Millionen, wie Dorna vorrechnete.

Im fünfminütigen Qualifying auf dem virtuellen Red Bull Ring von Spielberg – bekanntlich eine Ducati-Strecke – sicherte sich Pramac-Fahrer Bagnaia die Pole-Position, gefolgt von Viñales und Alex Márquez. Rossi reihte sich auf dem zehnten und letzten Startplatz ein, obwohl ihm seine Freundin Francesca Sofia Novello als Coach zur Seite stand. «Ich muss kurz das Set-up in Ordnung bringen», kommentierte der 41-Jährige das Ergebnis mit einem Schmunzeln.

Dafür blieb aber wenig Zeit, denn es ging gleich weiter mit dem Rennen über zehn Runden: Schon die Startkurve sorgte für Aufregung, als plötzlich fast das ganze Feld neben der Strecke war – damit übernahm Nakagami Platz 1. Noch in der ersten Runde kämpfte sich aber Pecco zurück an die Spitze.

«Taka» wurde schnell durchgereicht und brachte innerhalb von zwei Runden gleich beide Repsol-Honda-Werksfahrer zu Sturz. «Wir werden ein Meeting mit allen HRC-Fahrern abhalten», lachte Marc. «Das war kein gutes Teamwork.» In Sachen Stürzen schenkten sich aber auch die anderen nichts.

An der Spitze entwickelte sich ein Zweikampf: Nach vier Runden attackierte Viñales den Spitzenreiter Bagnaia erstmals, das Manöver war aber auch an der Spielkonsole zu optimistisch. Eine Runde später sollte es glücken. Dahinter stritten sich die Márquez-Brüder um Platz 3 – mit dem besseren Ende für Alex.

Quartararo stellte unterdessen einen neuen Sturzrekord auf (drei im Qualifying und drei im Rennen), während sein Markenkollege Rossi sich wie gewohnt im Rennen steigern konnte. Dazu profitierte er von den Fehlern der anderen und wurde zwischenzeitlich bis auf Platz 6 nach vorne gespült.

Drei Runden vor Schluss kam dann Viñales zu Sturz – und Pecco war wieder in der Position, die Ducati-Ehre zu retten. Dies gelang dem Italiener nach einem sehenswerten Duell gegen den Yamaha-Werksfahrer auf der letzten Runde auch.

Ein italienisches Drama gab es dagegen in der Zielkurve, wo Rossi und Petrucci abflogen. «Ich habe es in der letzten Kurve versucht, weil Danilo nicht so weit weg war», erzählte der «Dottore» und ergänzte lachend: «Aber Danilo ist auch an der PlayStation groß, ich habe ihn berührt und wir sind gestürzt.»

«Petrux» nahm es gelassen: «Ich war so langsam, aber ich hatte Spaß!»

Das Ergebnis des virtuellen Spielberg-GP:

1. Francesco Bagnaia, Ducati
2. Maverick Viñales, Yamaha
3. Alex Márquez, Honda
4. Marc Márquez, Honda
5. Fabio Quartararo, Yamaha
6. Danilo Petrucci, Ducati
7. Valentino Rossi, Yamaha
8. Takaaki Nakagami, Honda
9. Michele Pirro, Ducati
10. Tito Rabat, Ducati

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