Jorge Lorenzo über WM 2020: «Ich bin pessimistisch»
Jorge Lorenzo
Auch wenn die Kurve der Covid-19-Neuinfektionen in einigen Ländern wieder abflacht und die Zahlen eine leichte Verbesserung der Lage anzeigen – ein Ende der Coronakrise ist noch nicht absehbar, und wann sportliche Grossveranstaltungen wie die MotoGP-Rennwochenenden wieder möglich sein werden, kann zu diesem Zeitpunkt noch keiner vorhersagen.
Denn die Grenzen bleiben in den meisten Ländern bis auf Weiteres geschlossen, zu gross ist die Angst vor einer zweiten Infektionswelle, als dass man bereits jetzt über die Lockerung er strengen Ein- und Ausreiseregelungen nachdenken würde. Entsprechend gross sind die Hürden, die der MotoGP-Tross bei einem allfälligen Renntermin meistern müsste – ganz unabhängig davon, ob das Rennen vor leeren Zuschauerrängen stattfinden würde.
Trotzdem laufen die Vorbereitungen auf einen möglichen WM-Start hinter den Kulissen weiter, dabei wird auch die Möglichkeit erwogen, die WM an zwei, drei verschiedenen Schauplätzen mit jeweils zwei bis drei Grands Prix stattfinden zu lassen. Das lässt auch Yamaha-Testfahrer Jorge Lorenzo auf einen Ersatz für den ins Wasser gefallenen Wildcard-Einsatz beim Catalunya-GP hoffen, der auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.
Im AS.com-Interview erklärte der Mallorquiner unlängst: «Ich hoffe, dass der WM-Lauf in Catalunya nur verschoben wurde, aber es könnte natürlich abgesagt werden, wenn in diesem Jahr gar keine Rennen über die Bühne gehen können.» Das sei durchaus möglich, auch wenn jeder natürlich auf das Gegenteil hoffe, fügte der 32-Jährige an.
«Sollten Rennen stattfinden, dann könnte es auch sein, dass Yamaha und ich einen Wildcard-Einsatz bei einem anderen Rennen erwägen», beteuerte Lorenzo, der allerdings wenig Zuversicht hat, wenn es um die Chancen auf eine WM 2020 geht. «Ich bin pessimistisch, denn die Experten sagen, dass nur eine Impfung die Lage deutlich ändern könnte.»
«Ich denke nicht, dass es 18 Monate dauern wird, bis wir eine solche Impfung haben, denn auf der ganzen Welt arbeiten Forscher mit Hochdruck daran, ein entsprechendes Medikament zu finden. Aber es könnte trotzdem sechs bis zwölf Monate dauern, und das ist ein Problem», stellte der fünffache Weltmeister klar.