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Daniel Arnhold: Der Mann hinter Waldis Fanpage

Von Johannes Orasche
Daniel Arnhold füllt die Ralf-Waldmann-Fanpage mit Inhalten

Daniel Arnhold füllt die Ralf-Waldmann-Fanpage mit Inhalten

Der Racing-Fan Daniel Arnhold hat auf Facebook eine Ralf-Waldmann-Fanpage ins Leben gerufen. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com schildert er seine Beweggründe.

Daniel Arnhold hat im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten die erste Ralf-Waldmann-Fanseite hochgefahren. Sie ist zu Ehren des ehemaligen Motorrad-Rennfahrers, der im Alter von 51 Jahren im März 2018 plötzlich verstorben war.

Der Siegerländer begeistert sich seit seiner Kindheit für den Straßen- und Motocross-Rennsport. Auf der Waldi-Facebookseite geht es aber ausschließlich um den zweimaligen Vizeweltmeister der 250-ccm-Klasse. Zu bestaunen sind dort echte Racing-Leckerbissen. Mitreißend war zum Beispiel Waldmanns Sieg beim Großen Preis von Australien im Jahre 1995, als er sich im Duell gegen Max Biaggi (Aprilia) und Tetsuya Harada (Yamaha) durchsetzte. Herausragend war aber auch die Sequenz von Waldmanns Erfolg zwei Jahre später in Barcelona. Dort hatte er gegen Biaggi erneut das bessere Ende auf seiner Seite. Das ist aber nur ein kleiner Bruchteil der Impressionen, die auf der Seite zu entdecken sind.

Dabei hatte Arnhold Ralf Waldmann nie kennengelernt. Er besucht aber immer wieder das Grab der Familie Waldmann in Ennepetal. Einfach fährt er dafür eine Stunde, aber das stört ihn nicht – im Gegenteil: «Der Besuch gibt mir Kraft für den Alltag und ich kann Waldi regelrecht spüren. Es fühlt sich an, als stünde er direkt neben mir und wenn ich weggehe, dann ist es irgendwie anders. Dabei gehe ich auch nicht mit einem Gefühl der Trauer zum Grab», berichtet der begeisterte Motorradsport-Fan.

Für seinen ganz persönlichen Star war Arnhold kein Weg zu weit: «Ich bin Waldi auch manchmal nachgereist, habe ihn aber nie persönlich getroffen, es kam immer etwas dazwischen. In der Zeit, in der ich als junger Kerl Rennen geschaut habe, war Waldi mein Held. Er hat uns die Sonntage versüßt. Aber es war immer recht wenig im Netz über ihn zu finden. Ich hab ihm auch mal geschrieben. Dann hab ich entschieden, diese Seite zu machen. Die Videos für die Fan-Seite habe ich auf YouTube zusammengesucht, es geht mir dabei nicht um kommerzielle Interessen.»

Arnhold schwelgt in Erinnerungen: «Waldi war mein absolutes Kindheitsidol. Mein Vater hatte ihn persönlich kennengelernt. Seine Firma hat manchmal mit der Firma von Waldis Vater zusammengearbeitet. Es war für mich eine echte Ehrensache, diese Seite ins Leben zu rufen. Ich stelle mir oft die Frage, wie Waldi jetzt mit diesem Coronavirus wohl umgehen würde.“

Der gelernte Industriemechaniker und -kaufmann erlitt 2018 eine akute Borreliose. Deswegen musste er sich beruflich neu orientieren. Im Moment bewirbt er sich im Rahmen einer betrieblichen Integrationsmaßnahme um einen Job. Er bedauert, dass er Waldmann nicht häufiger auf der Maschine sehen konnte: «Mein Vater war nicht der typische Grand-Prix-Besucher. Ich war daher nur zweimal live dabei, es war ja auch eine finanzielle Sache. Einmal sah ich ihn im Jahr 1997 auf dem Nürburgring beim genialen WM-Vierkampf in der 250er-Klasse.»

Zum Abschluss hat der 38-Jährige noch eine Anekdote parat: «Mein Vater fährt immer noch Motocross und wurde 2019 mit 68 Jahren Retro-Meister in der Twin-Shock-Klasse. Früher ist er auch gegen Adolf Weil gefahren. Ich selbst fahre regionale Rennen. Der Chef meines Vaters hat einst Motocross-Fahrer Collin Dugmore nach Deutschland geholt. Jetzt wohnt Collin nur ein paar Kilometer von mir entfernt.“

Aber damit noch nicht genug. Wie groß seine Verbundenheit zum Motorsport auf zwei Rädern ist, verdeutlicht ein Blick in Arnholds Keller: „Dort stehen zwölf Motocross-Motorräder. Waldis Vater hat in der Vergangenheit Poster in meinem Lehrbetrieb verteilt und ich hatte dann die Wände voll damit.“

Die Zeiten haben sich geändert. Jetzt packt Arnhold die Facebook-Seite mit eindrucksvollen Waldmann-Erinnerungen voll.

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