Jerez-GP: Verwunderung über Selfie-Jäger am Grid
Auf dem Grid herrschte derselbe Rummel wie üblich
Der wegen der Coronakrise um mehr als viereinhalb verspätete MotoGP-Saisonauftakt bem Gtrand Premio Red Bull de España in Jerez de la Frontera (Andalusien) brachte spannende und mitreißende Action und Szenen in allen Klassen und den längst überfälligen Premieren-Sieg für den Franzosen Fabio Quartararo (Petronas Yamaha). Aber es kam neben Verletzungen (Rins, Crutchlow und Márquez) auch zu Irritationen, vor allem was die plötzliche Anwesenheit von Gästen am Sonntagmittag betrifft.
Weltmeister Marc Márquez (Repsol Honda) konnte nicht einmal seinen persönlichen Physiotherapeuten einfliegen, weil die Kontingente für den Auftakt extrem reduziert worden sind. Nur 1600 Personen erhielten Zutritt zum Fahrerlager. Bei Márquez war dies jedoch ein wichtiger Faktor nach der Schulter-Operation. Der Spanier ließ sich dann notgedrungen von seinem ehemalige Physio Carlos behandeln und beraten, der nun für die Clinica Mobile tätig ist. Klar: Es lief alles streng nach dem extra ausgearbeiteten Covid19-Protokoll von Promoter Dorna ab.
Doch vor dem Rennen der Moto3-Klasse wurde von der Boxengasse aus plötzlich ein Rudel an VIPs und Gästen auf den Grid geschleust. Selfie-Jagd war auf dem Startplatz plötzlich angesagt – und das, während viele Entscheidungsträger von zu Hause zuschauen mussten. Auch Stefan Keckeisen, der Mitbesitzer des Teams Liqui Moly IntactGP in der Moto2-Klasse musste beispielsweise auf die Anwesenheit in Jerez verzichten.
Für die schreibenden Journalisten waren die Arbeitsbedingungen wegen des «closed doors protocols» nicht optimal, jedenfalls völlig anders als gewohnt. Während die Berichterstatter von zuhause via Skype, Zoom, Mobiltelefon und WhatsApp auf News- und Stimmenjagd gehen mussten, tigerten ein paar großteils spanische Adabeis munter zwischen den Moto3-Assen in der Startaufstellung umher.