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Fabio Quartararo: Vom Wunderkind zum MotoGP-Sieger

Von Günther Wiesinger
Fabio Quartararo hat das Zeug zum Weltmeister

Fabio Quartararo hat das Zeug zum Weltmeister

«Ich hatte Freude beim Fahren und habe ein paar Slides provoziert, es hat sich großartig angefühlt», beschrieb Fabio Quartararo seine letzte Runde im Jerez-GP, die dem Yamaha-Ass den ersten MotoGP-Sieg bescherte.

Fabio Quartararo (21) galt schon in der CEV Repsol-Moto3-Championship bei Honda als Wunderkind, er gewann sie vor seinem 16. Geburtstag 2013 und 2014 zweimal überlegen. Honda ließ damals sogar das Reglement ändern, damit der Franzose aus Nizza 2015 schon bei den ersten drei Moto3-WM-Rennen vor seinem 16. Geburtstag sein GP-Debüt feiern konnte – im Estrella Galicia 0,0-Honda-Team von Márquez-Entdecker Emilio Alzamora.

Im Vorjahr lieferte der Rookie dem Weltmeister Márquez schon einige packende Zweikämpfe, doch am Ende triumphierte immer der Honda-Star.

In seiner MotoGP-Debütsaison war Fabio im Jerez-GP beim Fight um die Spitze mit einem defekten Schalthebel stehengeblieben. Deshalb erlebte er am Sonntag in den letzten Rennrunden bange Momente. Er zitterte, ob seine M1 diesmal durchhalten würde.

Auf dem Podest waren beim abgebrühten 21-jährigen Franzosen Tränen der Freude zu sehen. Bei der Zieldurchfahrt wirkte er überwältigt. Er ließ seinen Emotionen freien Lauf, der Jubel war grenzenlos.

«Ich hatte einen der beängstigendsten Momente im Rennen an genau der Stelle, an der 2019 die Schaltung gestreikt hat», erzählte er. «Ich wollte den passenden Gang einlegen, aber ich hörte nur ein ‚drrrrrrr‘. Und ich dachte: Nein, nicht wie letztes Jahr. Aber dann habe ich noch einmal runtergeschaltet und gemerkt, dass alles okay ist. Ich hatte einfach den Schalthebel nicht heftig genug gedrückt. Ja, die letzten zehn Runden wollten kein Ende nehmen. Aber die letzte Rennrunde habe ich mehr genossen als jede andere. Ich habe mich auf jeden Sektor einzeln konzentriert, ich hatte Freude beim Fahren und habe ein paar Slides provoziert, es hat sich großartig angefühlt.»

Quartararo hat in seiner Moto3- und Moto2-WM-Zeit ein paar schwierige Momente erlebt, weshalb er sein Talent nicht immer ideal entfalten konnte. Aber mit der M1-Yamaha kam er von Anfang an glänzend zurecht, bei Petronas hat er eine familiäre Heimat mit perfektem Support gefunden.

«Ich widme diesen Sieg meiner Familie, meinem Bruder und meinem besten Freund, der nicht nach Jerez kommen durfte. Ich denke auch an alle Menschen, die von Covid-19 betroffen wurden und an alle Fans, denen der Zutritt nicht erlaubt wurde.»

Fabio dachte in der Stunde des Triumphs auch an seine verletzten Rennfahrerkollegen. «Ich wünsche Rins, Cal und Márquez eine baldige Genesung. Ich hoffe, sie können am kommenden Wochenende alle wieder mitfahren.»

Ergebnisse MotoGP Jerez/E:

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 25 Runden in 41:23,796 min
2. Maverick Viñales (E), Yamaha, +4,603 sec
3. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +5,946
4. Jack Miller (AUS), Ducati, +6,668
5. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +6,844
6. Pol Espargaro (E), KTM, +6,938
7. Franco Bagnaia (I), Ducati, +13,027
8. Miguel Oliveira (P), KTM, +13,441
9. Danilo Petrucci (I), Ducati, +19,651
10. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,553
11. Johann Zarco (F), Ducati, +25,100
12. Alex Márquez (E), Honda, +27,350
13. Brad Binder (ZA), KTM, +29,640
14. Tito Rabat (E), Ducati, +32,898
15. Bradley Smith (GB), Aprilia, +39,682

WM-Stand entspricht dem Ergebnis

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