Vier Ducati-Siege seit der Rückkehr nach Spielberg
In Spielberg sind die Trucks der Teams heute angekommen. Das Ducati-Team kommt dort traditionell gut zurecht
Die MotoGP-Weltmeisterschaft ist zum fünften Mal nacheinander zu Gast in Österreich. Der Motorrad-Sport hat dort aber ein lange Tradition: Das erste Rennen fand schon 1927 südlich der Hauptstadt Wiens in Vösendorf statt. Josef Stelzer gewann damals in der 1000 ccm-Klasse.
Zwischen 1931 und 1946 gab es keine offiziellen Rennen, doch am 4. Mai 1947 war es wieder so weit: In Salzburg fand das erste Sandbahnrennen der Nachkriegszeit statt. Knapp zwei Monate später veranstaltete der Salzburger Automobil, Motorrad und Touring Club ein Autobahnrennen zwischen Salzburg und Liefering. Nach einer Pause im Jahr 1949 kehrte der Zweirrad-Sport zurück und 1951 fand das Rennen erstmals am 1. Mai statt. Ab 1958 hieß das Rennen «Großer Preis von Österreich für Motorräder». Die Ausgaben 1966 bis 1969 fanden auf dem Autobahnabschnitt bei Salzburg-Anif-Grödig statt. Beim letzten Rennen stürzte der Salzburger Rudi Thalhammer so schwer, dass er seine Laufbahn beenden musste.
1970 fand das 1. Mai-Rennen auf dem Salzburgring statt. Allerdings schneite und regnete es gewaltig. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug dennoch 140 Stundenkilomter.
Der erste Grand Prix, der zur Weltmeisterschaft zählte, fand 1971 noch auf dem Salzburgring statt und wurde dort insgesamt 22 Mal ausgetragen. Das erste Rennen in der 500 ccm-Klasse gewann 1971 Giacomo Agostini auf einer MV Agusta. Das Besondere: Agostini gewann mit über einer Runde Vorsprung auf den zweitplatzierten Suzuki-Fahrer Keith Turner. Agostini fühlte sich auf dem Salzburgring so richtig wohl, denn er gewann auch noch das 350 ccm-Rennen. 1974 legte er mit einem weiteren Doppelerfolg nach.
Der Salzburgring blieb bis 1994 das Zuhause der Motorrad-WM in Österreich. Ab 1996 fand der GP zwei Mal auf dem A1-Ring statt. Während im ersten Jahr Ralf Waldmann in der Viertelliter-Klasse gewann, holten sich Àlex Crivillé (1996) und Mick Doohan (1997) die Siege in der Königsklasse. Zwischen 1998 und 2015 pausierte die Motorrad-WM und kehrte erst 2016 wieder in die Steiermark zurück.
Seither gab es in den verschiedenen Klassen viele namhafte Sieger: Unter anderem gewann Joan Mir (heute Suzuki) in der Moto3-Klasse 2016 und 2017. Petronas Yamaha SRT-Fahrer Franco Morbidelli triumphierte in der Moto2-Serie 2017 und Johann Zarco holte sich 2016 in der Moto2-WM den Sieg. In der Königsklasse setzten sich seit der Rückkehr stets Ducati-Piloten durch: Andrea Iannone (2016), Andrea Dovizioso (2017 und 2019) und Jorge Lorenzo (2018) schnappten sich die Siegertrophäen. Das Ziel der Konkurrenz für die diesjährige Ausgabe auf dem Red Bull Ring ist klar: Ducati vom Spielberg-Thron stoßen.