Johann Zarco (Ducati): Auch in Spielberg Mitfavorit?
Johann Zarco auf der Ducati: Platz 3 in Brünn
Mit seinem dritten Platz bei der Hitzeschlacht auf der Rumpelpiste von Brünn am vergangenen Sonntag hat Avintia-Ducati-Pilot Johann Zarco mit der Desmosedici des Jahrgangs 2019 endlich wieder eine für ihn standesgemäße Visitenkarte abgegeben. Der mittlerweile 30-jährige Franzose aus Cannes sorgte zudem mit dem Rempler gegen Red Bull-KTM-Werksfahrer Pol Espargaró für einigen Wirbel.
Jetzt werden für die beiden bevorstehenden Rennen in Spielberg die Karten völlig neu gemischt. Kein Geheimnis ist, dass Ducati auf dem Red Bull-Ring bisher ungeschlagen ist. Das zeigt die Dominanz der Desmosedici-Fahrer in den vergangenen vier Jahren in der Steiermark. Die bisherigen Sieger heißen Andrea Iannone (2016), Andrea Dovizioso (2017/2019) und Jorge Lorenzo (2018), sie steuerten allesamt eine Werks-Ducati. Auch über die Konkurrenzfähigkeit der GP19 gibt es kaum Zweifel.
Aber es gibt auch andere Faktoren, die Zarco in Spielberg in die Karten spielen könnten: Der zweifache Moto2-Weltmeister holte sich 2016 in der mittleren Kategorie souverän den Spielberg-Sieg. Dazu kommt, dass Zarco in seiner Zeit im Werksteam von Red Bull-KTM die Strecke von Spielberg auch bei anderen Gelegenheiten befahren durfte. So gesehen hat Zarco innerhalb der letzten 15 Monate in Spielberg wohl ein Plus von mehr als 100 Runden auf die Konkurrenz gesammelt.
Unter anderem fungierte Zarco im Sommer 2019 als Fahrlehrer für Ski-Ikone Marcel Hirscher bei dessen vielbeachtetem Debüt auf einer Straßen-Rennstrecke. Dabei tollte Zarco sowohl mit der KTM Duke als auch mit einem Moto2-Bike mit Wheelies und Einhand-Kurventechnik munter um die Piste. Danach erklärte er mit einem verschmitzten Lächeln: «Ich habe die Freude am Fahren wieder gefunden. Es macht hier sehr viel Spaß.»
Fakt ist: Sollte es dem stillen Könner am Wochenende erneut derartigen Spaß machen, dann wäre Johann Zarco ein sehr ernst zu nehmender Konkurrent für die Stars.