Danilo Petrucci (Ducati/7.): Keiner hat Schuld
Auf der Bremse hat Danilo Petrucci noch immer Mühe
Danilo Petrucci kämpft seit dem Saisonauftakt mit demselben Problem: «Ich bin dabei, meine Fahrweise zu verändern, aber es ist noch nicht genug. Ich war einer der Fahrer, der den Hinterreifen am meisten eingesetzt hat, um das Motorrad zu stoppen. Wir verstehen nicht, warum das in diesem Jahr nicht mehr möglich ist. Deshalb haben wir entschieden, mit der Motorbremse zurückzugehen. Das bedeutet, dass ich weniger Support vom Hinterreifen bekomme und mehr mit der Vorderradbremse arbeiten muss. Es gibt aber ein Problem: Mit meinem zusätzlichen Gewicht kollabiert der Vorderreifen, wenn ich viel Druck ausübe», erklärte er.
Zum siebten Platz sagte der Mugello-Sieger des Vorjahres deshalb: «Ich bin nicht glücklich mit diesem Ergebnis, absolut nicht. Wir sind vielleicht näher dran, aber ich kann damit sicher nicht glücklich sein. Ich glaube, das Potenzial des Motorrads wäre größer. Aber wir können nicht bremsen, ohne den Hinterreifen zu nutzen. Ich brauche das, um das Bike besser zu stoppen», seufzte er nach dem ersten von zwei Grand Prix auf dem Red Bull Ring.
Der große Aufreger des Tages, der fürchterliche Crash zwischen Johann Zarco und Franco Morbidelli, passiert vor den Augen von Petrucci: «Ich habe es gesehen, weil ich nur drei Plätze hinter Zarco und Franco war. Wir sind dann alle nach links gefahren, weil wir die Motorräder kommen sahen – ich weiß nicht welches, denn sie waren komplett zerstört.»
Zarco musste für den Zwischenfall Kritik einstecken, der Ducati-Werksfahrer hielt sich mit Schuldzuweisungen zurück: «Ich weiß nicht, ob Johann etwas falsch gemacht hat. Ich war dicht hinter Espargaró und habe nur die finale Phase gesehen, als die Bikes in den Kies flogen. Ich glaube aber nicht, dass jemand Schuld hatte. Es ist einfach ein gefährlicher Punkt, denn wir kommen mit mehr als 320 km/h dahin und bremsen, wenn das Motorrad noch nach links geneigt ist, während die nächste Kurve dann nach rechts geht. Wir sind dort in Schräglage, es sind vielleicht 45 oder 50 Grad, das Knie berührt links fast noch den Asphalt – und man kann nicht sofort hart bremsen. Es gibt Fahrer, die mehr riskieren und zu Beginn stark bremsen, und andere, die abwarten, bis das Motorrad aufgerichtet ist, um dann mehr zu bremsen. Es gibt viele Linien und jedes Motorrad stoppt auf eine andere Weise, das sehen wir auch anhand der Daten. Ich glaube, das Einzige wäre, die Strecke ein bisschen anzupassen», grübelte er. «Heute ist es wirklich gut ausgegangen. Und mehr sage ich dazu nicht. Denn wenn ein Motorrad mit 320 km/h daher schießt… Zwei Meter weiter und das Motorrad trifft nicht auf die Begrenzungsmauer, sondern auf Viñales – und ich weiß nicht, wie es dann ausgegangen wäre.»
Ergebnisse MotoGP Spielberg, 16. August:
1. Andrea Dovizioso, Ducati
2. Joan Mir, Suzuki, +1,377 sec
3. Jack Miller, Ducati, +1,549
4. Brad Binder, KTM, +5,526
5. Valentino Rossi, Yamaha, +5,837
6. Takaaki Nakagami, Honda, +6,403
7. Danilo Petrucci, Ducati, +12,498
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +12,534
9. Iker Lecuona, KTM, +14,117
10. Maverick Vinales, Yamaha, +15,276
11. Aleix Espargaro, Aprilia, +17,772
12. Michele Pirro, Ducati, +23,271
13. Bradley Smith, Aprilia, +24,868
14. Alex Marquez, Honda, +24,943
15. Cal Crutchlow, Honda, +27,435
16. Tito Rabat, Ducati, +28,502
17. Stefan Bradl, Honda, +28,609
WM-Stand nach 4 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 67 Punkte. 2. Dovizioso 56. 3. Viñales 48. 4. Binder 41. 5. Rossi 38. 6. Nakagami 37. 7. Miller 36. 8. Morbidelli 31. 9. Mir 31. 10. Zarco 28. 11. Petrucci 20. 12. Rins 19. 13. Pol Espargaró 19. 14. Oliveira 18. 13. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 11. 17. Bagnaia 9. 18. Smith 8. 19. Lecuona 7. 20. 17. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.
Konstrukteurs-WM nach 4 von 14 Rennen: 1. Yamaha 81. 2. Ducati 67. 3. KTM 57. 4. Suzuki 44. 5. Honda 37. 6. Aprilia 16.