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Jack Miller: WM ohne Márquez bis zum Schluss spannend

Von Nora Lantschner
Jack Miller stellt sich auf einen harten Grand Prix in Misano ein

Jack Miller stellt sich auf einen harten Grand Prix in Misano ein

Pramac-Ducati-Pilot Jack Miller sieht vor dem zweiten Misano-GP in der abwechslungsreichen MotoGP-Saison 2020 keinen Hersteller im Vorteil und stellt sich stattdessen auf einen finalen Showdown in Portimão ein.

Als WM-Dritter trennen Jack Miller vor dem zweiten Misano-GP zwölf Punkte vom neuen Führenden Andrea Dovizioso. «Ich glaube, diese WM wird bis zum Schluss spannend bleiben. Wir wussten das alle, sobald sich Marc verletzt hat. Jeder hat sich gesteigert, aber dann haben wir viele Fehler gesehen», fasste der 25-jährige Australier zusammen. «Das Wichtigste ist jetzt – wir kommen ja zur Halbzeit der Saison – die Fehlerquote zu minimieren und so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Wir können aber nicht zu konservativ an die Sache herangehen, wir müssen – wie wir es auch in der Vergangenheit gemacht haben – versuchen, um das Podium und Siege zu kämpfen, wenn es möglich ist.»

«Für KTM schaut es großartig aus, Yamaha war – abgesehen von Österreich – bisher immer wirklich gut, Suzuki schaut gut aus, Ducati ebenfalls», zählte der Pramac-Ducati-Pilot auf, ergänzte dann aber auch: «Abgesehen von Pecco scheinen wir hier in Misano etwas Mühe zu haben. Pecco hat einen recht runden Fahrstil, er kann das Bike hier dadurch wirklich zum Laufen bringen. Wir schauen uns seine Daten an, aber hier ist es für uns hart. Es kommen aber Strecken, in einer gar nicht so fernen Zukunft, wo ich und unser Motorrad gut zurechtkommen: Aragón, Le Mans, Barcelona, Valencia – und am Ende steht ein großes Fragezeichen.»

Vor dem letzten Rennen der Saison am 22. November in Portimão werden daher viele MotoGP-Stars den Test am 7. und 8. Oktober auf dem «Autodromo Internacional do Algarve» nutzen. «Es sieht so aus, als würde ein Großteil von uns den Test vor Le Mans bestreiten, auf Superbike-Maschinen. Und ich weiß zum Beispiel, dass die VR46-Jungs dort einen privaten ‚tack day‘ einlegen», verriet Miller. «Wir sollten die Strecke also bis dahin kennen, aber zum ersten Mal auf einem MotoGP-Bike dort zu fahren, wird für alle merkwürdig sein. Ich mag es aber, mich an neue Strecken anzupassen. Und ich habe auch das Gefühl, dass ich sie ziemlich schnell lerne. Mal sehen.»

Fabio Quartararo, aktuell vor Miller auf dem zweiten WM-Rang, machte in dieser abwechslungsreichen MotoGP-Saison übrigens in der Suzuki das aktuell «perfekte Bike» aus. Miller meinte dazu: «Es ist immer einfach, dort zu stehen, ein anderes Motorrad anzuschauen und zu sagen, dass es ein perfektes Bike wäre. Viele Leute haben das in Jerez über die Yamaha gesagt – und jetzt ein bisschen weniger. Aber hier funktioniert sie wieder recht gut.»

Den Fokus legt «JackAss» im Titelkampf ohnehin mehr auf die Fahrer als auf die Motorräder: «Wenn wir über Suzuki reden, dann ist Rins im ersten Jerez-GP gestürzt, er hat sich an der Schulter verletzt und ist dann in Spielberg langsam wieder in Form gekommen – aber dann ist er im ersten Rennen wieder gestürzt, als er versucht hat, mich und Dovi zu überholen. Ich glaube, dass Mir der einzig konstante Fahrer war – was merkwürdig ist, weil es erst sein zweites Jahr in der Klasse ist. Er hat seinen Teamkollegen in den Schatten gestellt und schaut aktuell wie das zuverlässigste Ass von Suzuki aus.»

Fahrer-WM nach 6 von 14 Rennen:

1. Dovizioso 76 Punkte. 2. Quartararo 70. 3. Miller 64. 4. Mir 60. 5. Viñales 58. 6. Rossi 58. 7. Morbidelli 57. 8. Binder 53. 9. Nakagami 53. 10. Oliveira 48. 11. Pol Espargaró 41. 12. Rins 40. 13. Zarco 31. 14. Bagnaia 29. 15. Petrucci, 25.

Konstrukteurs-WM nach 6 von 14 Rennen:

1. Yamaha 113 Punkte. 2. Ducati 107. 3. KTM 88. 4. Suzuki 73. 5. Honda 53. 6. Aprilia 23.

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