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Jorge Lorenzo: «Aprilia als Plan B interessant»

Von Mario Furli
Jorge Lorenzo beim Portimão-Test auf der M1

Jorge Lorenzo beim Portimão-Test auf der M1

Yamaha setzt Edeltester Jorge Lorenzo 2020 kaum ein, trotzdem hofft der dreifache MotoGP-Weltmeister noch auf eine Vertragsverlängerung. Aprilia sei aber auch «eine interessante Option».

Jorge Lorenzo war in seiner neuen Rolle als Testfahrer bisher kaum im Einsatz, nach einem ersten Wiedersehen mit der M1 beim Sepang-Test in Februar nahm er nur noch Anfang Oktober am Portimão-Test teil. Beide Male stellte ihm Yamaha aber nur das Vorjahresmodell zur Verfügung.

Die Corona-bedingten Einschränkungen seien der Grund dafür, dass der im Januar präsentierte Edeltester kaum beschäftigt ist, erklärte Yamaha. Auch der für Catalunya angekündigte Wildcard-Einsatz fiel bekanntlich dem strengen Protokoll der Corona-Saison 2020 zum Opfer.

Trotzdem beteuert der fünffache Weltmeister, dass er gerne bei Yamaha bleiben würde: «Wie ich schon vor ein paar Wochen gesagt habe, möchte ich als Testfahrer weitermachen – und meine erste Wahl ist immer noch Yamaha. Dafür spricht, was ich mit ihnen gewonnen habe, und dass ich mich mit dem Motorrad sehr gut fühle. Aber es gibt auch andere Optionen», erklärte er gegenüber der spanischen Sportzeitung «AS».

Denn Lorenzos Manager Albert Valera steht in aussichtsreichen Verhandlungen mit Aprilia Racing für einen Testfahrer-Vertrag, wie SPEEDWEEK.com bereits berichtete.

«Ja, die andere Option ist Aprilia», bestätigte Lorenzo. Priorität habe für den dreifachen MotoGP-Champion aber ein Verbleib bei Yamaha, «weil das aktuelle Team in allen Fällen immer Vorrang hat, weil ich die Leute bereits kenne und aufgrund der Tatsache, was ich mit ihnen erreicht habe, weil Yamaha der einzige Hersteller ist, mit dem ich MotoGP-Weltmeister geworden bin, und weil die M1 immer schon mein natürliches Motorrad war.»

Allerdings hat sich Yamaha noch nicht festgelegt, wie und wo das Testteam 2021 agieren wird. Yamahas MotoGP-Projektleiter Takahiro Sumi erklärte in Aragón, als er auf das Thema Lorenzo angesprochen wurde: «Wir versuchen für die kommende Saison einen Weg zu finden, um auf den Rennstrecken in Europa zu testen. Wir gehen auch für nächstes Jahr in diese Richtung weiter. Wir überlegen jetzt, wie wir die Teamstruktur zusammenstellen.»

Lorenzo sagte zum aktuellen Stand der Dinge: «Ich habe mit Lin Jarvis gesprochen und er hat mir gesagt, dass er bald Neuigkeiten aus Japan erhalten werde zum Plan, den sie für nächstes Jahr umsetzen möchten. Ich warte auf eine Rückmeldung von ihm. Mal sehen, was er mir mitteilt.»

«Ich habe bereits gesagt, was meine Priorität ist, aber wenn mein Ziel darin besteht, als Testfahrer weiterzumachen, und das nicht klappt, muss ich auf einen Plan B vorbereitet sein, und Aprilia ist eine interessante Option für mich», bekräftigte der Spanier.

Weil Lorenzo mit 15 Jahren sein WM-Debüt auf der Werks-Derbi gab – Derbi gehört wie Aprilia zur Piaggio Group – ergänzte er zudem: «Ich habe mit der Piaggio Group angefangen, ich bin mit Derbi in die WM gekommen und habe Rennen gewonnen. Dann wechselte ich zu Aprilia und holte meine ersten zwei Titel, also gibt es eine gemeinsame Erfolgsgeschichte mit Aprilia und es wäre schön, den Kreis mit ihnen zu schließen, falls dies der Fall sein sollte. Es ist aber eine weniger bequeme Option, weil die M1 für mich natürlicher ist, aber wenn ich es schaffen würde, dass sie ihre Performance verbessern, wäre mein Verdienst sichtbarer, wie es bei KTM mit Pedrosa der Fall ist.»

Dazu kommt: «Ich könnte auch für Iannone viel Gutes tun, wenn er im nächsten Jahr fahren darf. Wir leben beide in Lugano und ich glaube, ich könnte ihn ein bisschen als Coach unterstützen», ergänzte Lorenzo.

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