Joan Mir: «Wir kamen zum perfekten Zeitpunkt»
Joan Mirs einziger Saisonsieg in Valencia
Mit nur einem Sieg auf dem Weg zum Titel geht Joan Mir in die statistischen Geschichtsbücher der MotoGP-Klasse ein, dem Suzuki-Piloten reichten sieben Podestplätze in 14 Rennen, um sich zum siebtjüngsten MotoGP-Weltmeister zu küren. «Hätte ich den Titel ohne Sieg geholt, hätte ich ihn trotzdem verdient. Wir kamen zum perfekten Zeitpunkt. In der heißen Phase der Titelentscheidung haben wir unser Potenzial gezeigt», ist der Spanier überzeugt.
Im Interview mit «motogp.com» sprach der 23-Jährige über seine Anfänge bei Suzuki: «Als ich zu Suzuki kam, setzte ich mir das Ziel, eines Tages so erfolgreich wie Kevin Schwantz zu sein.» Schwantz holte 1993 den 500er-WM-Titel für den japanischen Motorradhersteller. «Ich habe lange Zeit nicht realisiert, wie viel diese Leistung für Suzuki bedeutet», zeigte sich der Mallorquiner emotional.
Bis auf die Ausfälle in Jerez, Brünn und Portimão konnte der Moto3-Weltmeister von 2017 in dieser Saison in jedem Rennen punkten. Diese Konstanz verhalf ihm letztendlich zum Titel. «Wir hatten nicht das schnellste Paket, aber aus irgendeinem Grund waren wir auf allen Strecken sehr stark. Ich hatte immer ein gutes Gefühl zum Motorrad und konnte die meisten Punkte sammeln», analysierte Mir seine Leistung.
Wie er selbst berichtete, teilte sich das Jahr des Suzuki-Fahrers in zwei Hälften. «Im ersten Teil versuchte ich, Quartararo einzuholen. In der zweiten Hälfte war ich dann derjenige, den die anderen jagten. Als WM-Führender konnte ich noch bessere Leistungen abliefern. Ich habe diesem Druck gut standgehalten, während viele andere Fahrer große Probleme hatten.» Damit sprach der Spanier in erster Linie den Leistungsabfall des Yamaha-Piloten Fabio Quartararo an, der nach zwei dominanten Siegen zu Saisonbeginn in Jerez als Titelfavorit galt, jedoch nach einer schwachen Schlussphase, die WM nur auf Rang 8 beendete.
Teamkollege Alex Rins sicherte sich WM-Platz 3. «Die Beziehung zu Alex ist sehr professionell. Wir haben gegenüber Suzuki viel Respekt gezeigt und sehr hart gekämpft, um dieses Motorrad an die Spitze zu bringen. Dadurch ist bei uns eine große Rivalität entstanden. So ein starker Teamkollege wie Alex bringt mich dazu, noch mehr zu pushen und stärker zu werden», freute sich Mir über das starke Saisonresultat des Suzuki Ecstar Teams.
Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:
1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.
Endstand Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.
Endstand Team-WM:
1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.
Alle MotoGP-Sieger 2020
Jerez-1: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Jerez-2: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Brünn: Brad Binder (Red Bull KTM)
Spielberg-1: Andrea Dovizioso (Ducati Team)
Spielberg-2: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3)
Misano-1: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Misano-2: Maverick Viñales (Monster Yamaha)
Catalunya: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Le Mans: Danilo Petrucci (Ducati Team)
Aragón-1: Alex Rins (Suzuki Ecstar)
Aragón-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Valencia-1: Joan Mir (Suzuki Ecstar)
Valencia-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Portimão: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech3)