MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Cal Crutchlow: MotoGP-Stars sind keine Helden

Von Nora Lantschner
Cal Crutchlow will sich nicht ändern

Cal Crutchlow will sich nicht ändern

In der MotoGP-Saison 2021 wird mit dem 35-jährigen Cal Crutchlow ein Charakterkopf in der Startaufstellung fehlen. Der neue Yamaha-Testfahrer erklärt, warum er sein Herz auf der Zunge trägt.

Cal Crutchlow beendete beim Saisonfinale in Portimão seine Karriere als Stammfahrer. Auch wenn er der MotoGP-Szene als Yamaha-Testfahrer erhalten bleibt, wird der Familienvater künftig viel seltener im Fahrerlager zu sehen – und zu hören – sein. Dabei waren seine Kommentare immer wieder für einen Lacher gut, auch wenn er zwischendurch gerne übertreibt.

Der 35-jährige Brite ist stolz darauf, sich selten ein Blatt vor den Mund zu nehmen: «Ich sage, was ich sage, weil es die Wahrheit ist oder das, was ich glaube. Ob es dann richtig oder falsch ist, es auszusprechen, ist schwierig zu wissen. Aber ich werde deshalb nicht lügen, ich sage, was ich fühle», bekräftigte er.

Das sieht Cal auch als Grund dafür, dass seine flotten Sprüche bei den MotoGP-Berichterstattern immer wieder beliebt waren: «Ich hatte eigentlich immer ein gutes Verhältnis mit den Medienvertretern. Ja klar, das hat mich manchmal reingerissen, aber am Ende des Tages respektiert man mich. Denn ich bin anders. Meine Antworten entsprechen nicht immer nur dem Corporate Image sondern dem, was ihr eigentlich hören wollt», gab sich der Haudegen selbstbewusst.

«Es hat für mich über die Jahre gut funktioniert, auch für meine Sponsoren. Ich hatte für so viele Jahre dieselben Sponsoren», ergänzte Crutchlow, der sich durch seine direkte Art näher bei den Fans sieht.

«Die Leute schauen zu uns auf, als wären wir Helden. Aber das sind wir nicht, wir sind eigentlich nur gut in unserem Job, wie andere ihren Job auch gut machen», betonte der dreifache MotoGP-Sieger und Supersport-Weltmeister von 2009. «Ich glaube, deshalb habe ich auch eine gute Verbindung zu Leuten, die nicht im Rennsport involviert sind. Am Ende sind sie nicht anders als ich.»

Deshalb ist für den neuen Yamaha-Testfahrer auch künftig klar: «Ich werde immer sagen, was ich denke, und mein Herz auf der Zunge tragen. Das bin einfach ich. Ob es die Leute dann als arrogant sehen oder was auch immer – das juckt mich nicht, ich kann trotzdem ruhig schlafen. Ich glaube, dass mich die Leute mögen, weil ich die Wahrheit sage.»

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