Johann Zarco: «Hoffe, man vermisst Dovizioso nicht»
Johann Zarco geriet beim Catalunya-GP mit Andrea Dovizioso aneinander
Den Ausflug nach Jerez hat sich Johann Zarco sicher trockener vorgestellt. Die Testtage, bei denen der Franzose als MotoGP-Fahrer bei den Testfahrten der Superbike-Piloten mit einem Straßenmotorrad teilnahm, waren feucht und verregnet. Dennoch bieten die Tage in Andalusien die Möglichkeit, wieder ein Gefühl für das Motorrad zu entwickeln. Auch Testpilot Michele Pirro ist für Ducati vor Ort.
Zarco berichtete bei den Kollegen von GPOne.com: «Ich bin glücklich darüber, diese Gelegenheit zu bekommen. Ich bin gespannt, wie ich mich nach den vielen Wochen ohne Fahrmöglichkeiten schlagen werde. Ich möchte wieder Vertrauen gewinnen. Ich möchte aber kein Risiko eingehen und werde bei Regen nicht fahren.» Er fuhr am zweiten Tag aber dennoch, obwohl es selbst am Nachmittag noch feuchte Stellen auf der Strecke gab.
Zarco fuhr im Vorjahr noch bei Esponsorama Avintia Racing und zeigte dort einige vorzeigenswerte Leistungen. Die Saison beendete er als WM-13. und in Brünn stand er als Dritter auf dem Podium. Auch in Le Mans und beim Teruel-GP machte er als Fünfter auf sich aufmerksam. Der 30-Jährige weiß aber auch, dass er nach seinem Aufstieg zu Pramac Racing noch an sich arbeiten muss. Dazu erklärt er: «Es gibt noch einige Punkte, bei denen mir Jack Miller, Francesco Bagnaia oder auch Andrea Dovizioso voraus sind. Aber Gigi Dall´Igna hat es gefallen, mich fahren zu sehen. Es war ermutigend zu sehen, dass mit meiner Ducati zumindest eine Maschine auf jeder Strecke konkurrenzfähig war.»
Das neue Kapitel beginnt nun aber bei Pramac Racing an der Seite von Jorge Martin, einem Neuling. Zarcos Ziele für 2021 sind bereits klar definiert: «Ich möchte auf dem Level von Jack Miller sein und um Siege und das Podium kämpfen. Ich bin davon überzeugt, dass ich mit Pramac gewinnen kann. Dieses Team hat alles, um erfolgreich zu sein.»
Die Fußstapfen bei Ducati sind nach dem Abgang von Dovizioso groß. Das Ziel von Zarco und seinen Mitstreitern dürfte aber sein, den Italiener in Vergessenheit geraten zu lassen. Zarco, der Dovizioso beim Catalunya-GP unsanft direkt nach dem Start vom Motorrad geholt hatte, unterstreicht: «Ich hoffe, man wird ihn nicht vermissen. Das würde bedeuten, dass wir gut und in die richtige Richtung arbeiten. Ducati verfügt über hungrige und konkurrenzfähige Piloten, die das Motorrad verbessern können.»
Trotzdem möchte sich Zarco an den Leistungen Doviziosos orientieren: «Er ist ein gutes Beispiel, wenn man bedenkt, welche Erfolge er in den vergangenen Jahren erzielt hat. Andrea hatte alles unter Kontrolle und bleibt für mich sicherlich ein Maßstab.»