Alex Rins: «Ein Streichresultat? Warum nicht?»
Alex Rins freut sich trotz allem auf die MotoGP-Saison 2021
Nach einer verkürzten Saison 2020 haben die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen auch den MotoGP-Kalender 2021 schon fest im Griff: Die Übersee-Rennen in Argentinien und Texas wurden auf unbestimmte Zeit verschoben, weshalb ein Katar-Doppel und Portimão die Titeljagd eröffnen sollen – allerdings hat sich Portugal als Hochrisikogebiet am Sonntag abgeriegelt. Dazu steht der im Oktober geplante Thailand-GP bereits vor der Absage.
«Es wird sicher eine weitere merkwürdige Saison», weiß auch Alex Rins. Ist wenigstens die im Vorjahr gesammelte Erfahrung hilfreich? «Sicher möchte ich gerne kleine Dinge verändern, die im Vorjahr nicht so gut funktioniert haben. Es ist gut, diese Erfahrung zu haben, aber am Ende sind es Rennen. Klar ist, dass ich so wenig wie möglich Risiko eingehen werde. Denn es sieht so aus, als würde sich die Situation noch verschlimmern», befürchtet der in Andorra wohnhafte Spanier.
«Es ist wirklich schade, dass wir keine Zuschauer und ein leeres Fahrerlager haben. Aber am Ende ist es in dieser Situation das Beste», ergänzte der Suzuki-Werksfahrer mit Blick auf die anstehende Saison. Die Einschränkungen nimmt er aber gerne hin, um seinem Job nachgehen zu können. «Wir müssen Rennen fahren. Am Ende hat es im Vorjahr gut funktioniert, mit all diesen Richtlinien. Wie gesagt, es wird sehr traurig, keinen an der Strecke zu haben und diese Wärme der Fans nicht zu spüren – aber so ist es eben.»
Dass die gesamten offiziellen Testfahrten im März auf dem Losail International Circuit in Doha stattfinden, wo dann auch mit einem Doppel-Event der Startschuss in die WM-Saison fallen soll, bewertet Rins so: «Das wir vor allem für die Rookies und die Fahrer, die Bike wechseln, ein Vorteil sein. Nach so vielen Runden glaube ich, dass wir im Rennen alle eng beieinander sein werden, so eng wie nie zuvor.»
Mit einem Schmunzeln verriet der Katalane dann auch noch, dass er lieber an irgendeinem anderen Ort einen ganzen Monat verbringen würde. «In Katar gibt es nicht wirklich viel zu tun und es ist sehr heiß», gab er zu bedenken.
Im Vorjahr mussten neben Valentino Rossi unter anderen auch Jorge Martin und Tony Arbolino dem Fahrerlager für einen oder mehrere Grand Prix fernbleiben, weil sie sich mit Covid-19 angesteckt hatten oder als Kontaktperson in Quarantäne mussten. Das nahm maßgeblichen Einfluss auf den WM-Kampf in der Moto2- und Moto3-Klasse.
Wäre ein Streichresultat sinnvoll, wie es etwa Superbike-Weltmeister Jonathan Rea fordert? «Ja, warum nicht? Das wäre etwas anderes, wie damals, als man über die Superpole diskutiert hat. Aber es blieb dann dabei», grübelte Rins. «Ob ich dafür oder dagegen wäre? Ich bin ein ziemlich konstanter Fahrer, mir wäre es egal. Ich enthalte mich der Stimme», schmunzelte der WM-Dritte des Vorjahres.