Joan Mir: «Ich bin der Mann, den es zu schlagen gilt»
Joan Mir peilt die Titelverteidigung an
«Ich bin nicht der Favorit, aber ich bin der Mann, den es zu schlagen gilt.» Das sind die Worte von MotoGP-Weltmeister Joan Mir. Der Suzuki-Pilot meldete sich am Mittwochabend aus seinem Wohnzimmer in Andorra und nahm sich Zeit für die erste Medienrunde im neuen Kalenderjahr.
Durch seinen Titel in der Königsklasse hat sich das Leben ein wenig verändert. Der Spanier wird jetzt beim Restaurant-Besuch erkannt und von Fans um ein Foto gebeten. «Ansonsten hat sich aber nichts geändert», erklärt Mir. Auch das Trainingspensum oder die Herangehensweise an die neue Saison habe er nicht verändert. Seine drei Bausteine für die anvisierte Titelverteidigung: Ausfahrten auf der Motocross-Maschine sowie Fitness- und Cardio-Einheiten. «Ich habe eigentlich keine Pause gemacht. Ich war mit meiner Freundin in Urlaub, aber nur ein paar Tage und danach habe ich direkt wieder mit dem Training begonnen», erklärt er.
Er verlangt von sich Steigerungen in allen Bereichen, obwohl er dank seiner Konstanz in der Vorsaison die Rivalen bezwingen konnte. Seine Forderung an sich selbst: «Ich muss mehr zeigen. Ich muss clever sein, konstant meine Leistungen bringen und möchte mich steigern», sagt Mir. Bedeutet für ihn im Konkreten: «Ich möchte mich in der Qualifikation steigern und mehr Rennen gewinnen. Ich möchte mich einfach verbessern - in allen Bereichen.»
Die GSX-RR war im vergangenen Jahr das konstanteste Motorrad. Dank der Restriktionen wird sich daran erst einmal kaum etwas ändern. Die Ziele von Suzuki sind von Projektleiter Shinichi Sahara klar formuliert worden und klingen ambitioniert. Der Japaner möchte die sogenannte «Triple crown» (Anm. d. Red.: Fahrer-, Team, und Konstrukteurs-WM). Außerdem würde er seine Piloten gerne auf den Plätzen 1 und 2 in der Endabrechnung sehen. Bei Mir kommt diese Zielvorgabe gut an: «Ich freue mich darüber, so etwas zu hören. Das zeigt, dass im Werk hart gearbietet wird, um die Erfolge einzufahren und, um den Ansprüchen gerecht zu werden. Wir hatten im vergangenen Jahr nicht den stärksten Motor, aber auch nicht den schwächsten. Wir hatten aber eine gute Balance und ein gutes Paket.»
Daran soll sich auch nichts ändern, nur weil Teammanager Davide Brivio Suzuki in Richtung Formel 1 und Alpine F1 verlassen hat. Mir bereitet das keine Sorgen: «Im ersten Moment war es ein Schock, natürlich. Nachdem ich es aber realisiert hatte, fand ich es gar nicht so dramatisch. Suzuki ist trotzdem wettbewerbsfähig und ich bin mir sicher, die Verantwortlichen haben Lösungen parat. Ich bin nicht beunruhigt.»