Mit 70 km/h mehr: Iker Lecuona hielt es für unmöglich
Dreimal schaffte es Iker Lecuona in seiner ersten MotoGP-Saison 2020 in die Top-10, dem gegenüber stehen sechs Nuller. «Letztes Jahr war wichtig und zugleich schwierig für mich», analysierte der Spanier aus dem Tech3-KTM-Team. «Ich bin als Rookie oft gestürzt, alle im Team haben dafür geschuftet, einige gute Resultate zu erreichen. Teamchef Hervé Poncharal hat mir viel geholfen und nie den Glauben an mich verloren. Ich kam aus der Moto2-WM und strauchelte körperlich wie mental, die letzten fünf Runden des Rennens konnte ich nicht so fahren wie zu Beginn. Deshalb lege ich diesen Winter meinen Fokus darauf, mich in diesen Bereichen deutlich zu verbessern. In der MotoGP-Klasse ist das enorm wichtig.»
Lecuona merkte schnell, dass er seine natürlichen Stärken nicht immer ausspielen konnte. «Vieles hing vom Wetter und der Strecke ab», analysierte der Jüngste im diesjährigen KTM-Quartett. «Mal war ich auf der Bremse sehr stark und strauchelte auf der nächsten Strecke genau in diesem Bereich. Müsste ich eine Stärke herauspicken, dann würde ich den Kurveneingang nennen, da bin ich immer gut.»
Für den Jahreshöhepunkt sorgte er mit den Rängen 9 und 10 auf dem Red Bull Ring in Spielberg. «Diese Strecke mit den drei langen Geraden ist unglaublich», grinste Lecuona. «Dort kannst du die gesamte Leistung des Motors ausspielen, auf anderen Strecken hast du das Gas über eine Runde nur zwei Sekunden lang zu 100 Prozent geöffnet. Und dann bremst du mit den Karbonscheiben. Der Bremspunkt ist der gleiche wie mit der Moto2-Maschine, du kommst dort aber mit 70 km/h mehr an. Das ist für mich nach wie vor unglaublich, ich hielt es anfänglich für unmöglich.»