Mittwoch, 16 Uhr: Pol Espargaró bei Katar-Test vorn
Pol Espargaró kommt immer besser mit der Honda zurecht
Pol Espargaró scheint das Vertrauen in seine Honda gefunden zu haben. Bei Halbzeit des Testtages am Mittwoch führt der Spanier mit einer Zeit von 1:54,272 vor den drei Yamaha-Piloten Fabio Quartararo, Franco Morbidelli und Maverick Vinales. Altmeister Valentino Rossi komplettiert das Yamaha-Quartett auf dem achten Platz mit 0,790 sec Rückstand. Zur Bestzeit vom Sonntag fehlen noch knapp 0,3 sec.
Los ging es auf dem Losail International Circuit in Katar aber behäbig. Bei 28 Grad Lufttemperatur und einer Windstärke von 28 Stundenkilometern waren die Verhältnisse vergleichbar mit jenen vom Shakedown-Test am vergangenen Freitag und den Bedingungen am Wochenende, als die ersten beiden IRTA-Testtage auf dem Programm standen. Sie fungierten als Nachholtermin für den wegen der Corona-Pandemie abgesagten Sepang-Test. Auch beim Saisonauftakt am 28. März sollten die Gegebenheiten im Golfstaat ähnlich sein.
Die ersten Runden drehten mit Michele Pirro (Ducati) und Takuya Tsuda (Suzuki) zwei Testpiloten. Der erste Stammfahrer, der sich auf den 5,380 Kilometer langen Kurs wagte und eine Zeit auf das Tableaus brachte, war der letztjährige WM-Dritte Alex Rins (Suzuki).
Ihm folgten Teamkollege Joan Mir, der sich nach 80 Minuten an die Spitze setzte, Quartararo sowie die beiden KTM Tech3-Piloten Iker Lecuona und Danilo Petrucci.
Einen kleinen Schreckmoment erlebte Aleix Espargaró, der am vergangenen Samstag ganz vorne lag. Er hatte ein Problem im zweiten Sektor, konnte mit seiner Aprilia aber rasch wieder auf Datensammlung gehen. Das Top-Speed-Problem besteht bei der RS-GP immer noch. Nach knappen zwei Stunden hatte Espargaró mit 325,3 km/h zwölf Stundenkilometer weniger vorzuweisen als der bis dahin schnellste Konkurrent, sein Bruder Pol Espargaró. Die Geschwindigkeit wirkt sich aber nicht auf die Zeitenliste aus, denn in dieser stand Aleix zu diesem Zeitpunkt auf dem zweiten Platz und damit einen Rang vor Pol.
Stefan Bradl hatte bei Halbzeit 15 Runden gedreht und lag auf dem fünften Platz. Hatte er nach den ersten Testtagen noch Vorsprung auf Pol Espargaró, haben sich die Kräfteverhältnisse nun verschoben.
Zu betonen gilt natürlich aber auch: Die Tests sind noch kein Indiz für irgendwelche Rückschlüsse. Obwohl: Es ist schon deutlich zu sehen, dass alle Ducati-Piloten schnell auf den Geraden sind. Erneut lag Johann Zarco mit 346 km/h ganz vorne. Am Sonntag hatte der französische Pramac-Pilot sogar die 350-km/h-Schallmauer durchbrochen.
Interessant war auch, dass Vinales zunächst durchgehend aus der Box hinausfuhr und umgehend wieder zurückkam. Eine gezeitete Runde fehlte von ihm sehr lange.
Die größte Überraschung ist bisher Jorge Martin. Der Moto2-Aufsteiger kam als letzter Fahrer auf die Strecke, arbeitete sich zeitweise aber auf den neunten Platz nach vorne. Da Rossi, Francesco Bagnaia und Takaaki Nakagami zulegten, fiel er dann nach dreieinhalb Stunden auf den zwölften Rang zurück.
Dani Pedrosa leistete wichtige Entwicklungsarbeit für KTM und war mit 30 Runden der bislang fleißigste Fahrer. Im internen Duell der Orangenen führte Miguel Oliveira vor Brad Binder, der mit den ersten Testtagen gar nicht zufrieden war. Insgesamt stürzte er am vergangenen Wochenende drei Mal.
Für den Mittwoch hat sich die Kreativ-Abteilung bei Yamaha derweil etwas einfallen lassen: Testfahrer Cal Crutchlow ging anlässlich eines Jubiläums mit einer besonderen Lackierung auf die Piste. Vor 60 Jahren startete das GP-Abenteuer des Herstellers und deswegen ist die M1 des Briten in den Farben Rot und Weiß. In der Zeitentabelle wird er namentlich nicht erwähnt, aber er fährt mit den Bike, das als «Test 2» ausgewiesen ist.
Noch liegen dreieinhalb Stunden vor den Teams und Fahrern. Um 21 Uhr ist der erste Testtag des zweiten offiziellen IRTA-Tests zu Ende.
MotoGP-Test Katar, 10. März, 16 Uhr:
1. Pol Espargaró, Honda, 1:54,272 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,316 sec
3. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,442
4. Maverick Vinales, Yamaha, + 0,618
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,702
6. Jack Miller, Ducati, + 0,762
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,777
8. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,790
9. Johann Zarco, Ducati, + 0,907
10. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,064
11. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,100
12. Jorge Martin, Ducati, + 1,172
13. Miguel Oliveira, KTM, + 1,257
14. Brad Binder, KTM, + 1,341
15. Dani Pedrosa, KTM, + 1,368
16. Joan Mir, Suzuki, + 1,450
17. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1.490
18. Alex Rins, Suzuki, + 1,519
19. Luca Marini, Ducati, + 1,719
20. Alex Márquez, Honda, + 1,721
21. Danilo Petrucci, KTM, +1,733
22. Enea Bastianini, Ducati, + 1,738
23. Iker Lecuona, KTM, + 2,052
24. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,130
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, +2,567
26. Michele Pirro, Ducati, + 2,983
27. Test 1, Yamaha, + 3,376
28. Takuya Tsuda, Suzuki, + 3,523
ohne Zeit: Test 3, Yamaha