Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Franco Morbidelli (18.) und das unerklärliche Problem

Von Nora Lantschner
Fragezeichen bei Franco Morbidelli

Fragezeichen bei Franco Morbidelli

Dass Franco Morbidelli als Vorletzter und damit ohne WM-Punkte in die MotoGP-Saison 2021 startete, sorgte in Doha am Sonntag für Stirnrunzeln. Der Petronas-Yamaha-Pilot über Ursache und Wirkung.

Franco Morbidelli war im ersten MotoGP-Rennen des Jahres von Anfang an chancenlos und belegte am Ende den 18. und damit vorletzten Platz. Seine persönlich schnellste Rennrunde war fast 1,2 Sekunden langsamer als der Rundenrekord seines Markenkollegen Maverick Viñales. Nur Aprilia-Pilot Lorenzo Savadori hatte noch mehr Mühe.

Dass es beim Vizeweltmeister des Vorjahres ein Problem gab, war offensichtlich. Was genau los war, wollte der Petronas-Yamaha-Pilot zunächst aber nicht beim Namen nennen: «Wir hatten in der Startaufstellung ein Problem. Wir haben aber trotzdem entschieden, das Rennen zu fahren. Es ist ein Problem, das wir noch besser ergründen müssen, weil es an diesem Wochenende schon andere Male passiert ist. Ich kann nicht sagen, was es ist, weil wir noch nicht sicher sind. Bevor ich klar sagen kann, was es ist, würde ich es selber gerne klar verstehen», redete er eloquent um den heißen Brei herum.

Wie machte sich das Problem auf dem Motorrad bemerkbar? «Es ist so, als würde sich das Federbein nicht normal verhalten, als würde die Hydraulik oder etwas fehlen», schilderte der dreifache MotoGP-Sieger des Vorjahres auf Nachfrage. «Ich kann nicht einlenken – okay, ich kann einlenken, aber ich muss eine Sekunde langsamer fahren. Ich kann beschleunigen, aber ich muss eine Sekunde langsamer fahren. Das ist die Wirkung, aber wir kennen die Ursache noch nicht. Wir werden es genauer untersuchen. Ich bin sicher, dass mir die Yamaha-Jungs dabei helfen werden.»

Wann trat dieses Problem erstmals auf, erst an diesem Wochenende? «Sowohl in den Tests als auch an diesem Rennwochenende ist etwas passiert, was meiner Meinung nach unerklärlich ist: Wenn es heiß ist oder die Temperaturen normal sind, bin ich stark und fühle mich gut. In der Nacht habe ich Mühe beim Fahren und muss viel riskieren, um die Zeiten zu fahren, die ich fahre. Während ich tagsüber schneller oder gleich schnell wie die Spitze bin, bin ich abends dann nur mehr ähnlich schnell oder langsamer», analysierte «Franky» die Sessions der vergangenen Tage.

Dazu kam: «Am Sonntag ist vor dem Rennen im Grid etwas Merkwürdiges passiert. Wir haben in der Startaufstellung bemerkt, dass sich unser Holeshot-Device von selbst aktivierte, unerklärlicherweise. Das Federbein senkte sich also langsam ab. Wir haben das aber gelöst. Denn im Rennen schien das Holeshot-Device zu funktionieren. Das Feeling beim Fahren war aber überhaupt nicht gut. Es gibt also sicher etwas, das nicht stimmt. Das war im Rennen klar zu sehen. Jetzt müssen wir versuchen, es schnellstmöglich hinzubekommen, weil die Rennen vorbeigehen…»

So steht der als Titelkandidat gehandelte Morbidelli nach dem Saisonauftakt ohne Punkte da. «Es war ein schwieriges Rennen, ich war so ziemlich Letzter. Aus Respekt vor meinem Team und vor den Leuten, die mit mir arbeiten, wollte ich das Rennen aber zu Ende fahren. Und ich wollte das Problem genauer verstehen, das war die Motivation im Rennen», erklärte er abschließend.

Katar-GP, MotoGP-Ergebnis, 28. März:

1. Viñales, Yamaha, 42:28,663 min
2. Zarco, Ducati, + 1,092 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 1,129
4. Mir, Suzuki, + 1,222
5. Quartararo, Yamaha, + 3,030
6. Rins, Suzuki, + 3,357
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 5,934
8. Pol Espargaró, Honda, + 5,990
9. Miller, Ducati, + 7,058
10. Bastianini, Ducati, + 9,288
11. Bradl, Honda, + 10,299
12. Rossi, Yamaha, + 10,742
13. Oliveira, KTM, + 11,457
14. Binder, KTM, + 14,100
15. Martin, Ducati, + 16,422
16. Marini, Ducati, + 20,916
17. Lecuona, KTM, + 21,026
18. Morbidelli, Yamaha, + 23,892
19. Savadori, Aprilia, + 46,346

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