Pecco Bagnaia (Ducati): Nicht nur in Katar Siegchance
Pecco Bagnaia bei der heutigen Pressekonferenz
Francesco «Pecco» Bagnaia knackte auf dem Weg zu seiner ersten Pole-Position in der MotoGP-Klasse am vergangenen Wochenende den All-Time-Lap-Record auf dem 5,380 km langen Losail International Circuit (1:52,772 min). Am Sonntagabend führte der Ducati-Werksfahrer das Rennen dann auch 14 Runden lang an, am Ende musste er sich aber noch strecken, um als Dritter knapp vor Joan Mir (Suzuki) den Sprung aufs Podest zu schaffen.
Danach grübelte der Moto2-Weltmeister von 2018, ob es vielleicht besser gewesen wäre, nicht vorne wegzufahren. Am Donnerstag vor dem Doha-GP erklärte er aber: «Ich glaube, wenn ich in der ersten Kurve wieder Erster sein sollte, werde ich wieder dieselbe Strategie versuchen. Ich habe mich in diesen Tagen gefragt, ob es besser gewesen wäre, die Reifen besser zu managen, vielleicht mit einer langsameren Pace… Wenn ich langsam gefahren wäre, hätten mich die Yamaha oder Suzuki aber sicher überholt und die Pace gemacht.»
«Wenn man es mit dem Rennen hier vor zwei Jahren vergleicht, dann waren wir acht Sekunden schneller. Die Pace war also stark, was den Hinterreifen fordert», analysierte Pecco weiter. «Dazu kam der Wind, der einen nach außen geschoben hat. Man konnte das Bike also nur über den Hinterreifen einlenken. Nachdem wir uns die Daten angeschaut haben, wissen wir jetzt, wo wir arbeiten müssen. Auch hinter den Yamaha und Suzuki haben wir etwas Gutes verstanden, das uns an diesem Wochenende sicher helfen kann. Für Sonntag wird wieder viel Wind vorausgesagt, die Bedingungen sind also gleich. Ich glaube aber, wir werden besser vorbereitet sein.»
Nicht selten verschoben sich im Vorjahr bei den Doppel-Events die Kräfteverhältnisse zwischen den zwei Grand Prix aber. «Wenn es um das Ergebnis geht, darf man niemals nie sagen», weiß auch der 24-jährige Italiener. «Im Vorjahr war das Ergebnis im zweiten Rennen immer anders, in Misano war die Pace eine halbe Sekunde schneller. Wir können die Pace jetzt noch nicht voraussagen, aber ich glaube, wir werden wieder um den Sieg kämpfen können», ergänzte der Ducati-Werksfahrer mit Blick auf den kommenden Sonntag.
Dass es auf der «Ducati-Strecke» am Sonntag unbedingt einen Sieg für den Hersteller aus Borgo Pangiale geben müsse, sieht Pecco nicht so. «Wir haben gesehen, dass Yamaha und Suzuki sehr konkurrenzfähig waren – wie wir», entgegnete er. «Wir waren in der ersten Rennhälfte sehr konkurrenzfähig, wir haben eine Lücke aufgetan. Wir haben aber in gewissen Beschleunigungsphasen Zeit verloren, was uns am Ende das Rennen gekostet hat. Wir müssen uns aber keine Sorgen machen. Wir wissen, dass diese Strecke gut für uns ist, aber auch für andere Bikes. Wir haben die Chance zu gewinnen, das ist sicher. Aber die besteht auch auf anderen Strecken, das haben wir im Vorjahr gesehen.»
«Manchmal hatte ich Mühe auf einer Strecke, aber Johann oder Jack waren schnell. Manchmal war ich schnell und die anderen hatten Mühe», erinnerte Bagnaia. «Wir wissen, dass das Paket sehr konkurrenzfähig ist und wir wissen, dass die Möglichkeit besteht, zu gewinnen oder in den Top-3 zu landen. Das große Ziel ist in diesem Jahr, in jeder Situation und auf allen Strecken konstant und konkurrenzfähig zu sein.»