Pecco Bagnaia: «Ducati ist unglaublich innovativ»
Francesco Bagnaia gewann 2018 den Moto2-Titel mit dem Sky VR46-Team von Valentino Rossi, der bereits seine gesamte Karriere unterstütze. Pecco, der seit 2019 in der MotoGP-Klasse unterwegs ist, verbringt immer noch viel Zeit auf der Ranch von Rossi in Tavullia. Beim Saisonstart in Katar stellte der Italiener seine Ducati bei seinem ersten Auftritt für das Werksteam auf die Pole-Position, die beiden Rennen beendete er auf den Plätzen 3 und 6.
Als der gebürtige Turiner den Vertrag für das Ducati-Werksteam unterschrieb, konnte er sein Glück kaum fassen. «Es war unglaublich. Es war immer mein Traum, in der MotoGP mit Ducati fahren zu dürfen, das Werksteam ist der Höhepunkt. Ich bin sehr glücklich und stolz, ein Teil dieses Projekts zu sein», betonte der 24-Jährige im exklusiven TV-Interview bei ServusTV.
Was ist der große Unterschied zum letzten Jahr, als er noch für das Kundenteam von Pramac unterwegs war? «Natürlich fühle ich mehr Druck», sagte Bagnaia und fügte hinzu: «Der große Unterschied ist aber, dass du mit dem Werksteam den Titel gewinnen musst, bei Pramac erwartete man von mir eben nur gute Rennen.»
«Dass ich in der Weltmeisterschaft fahren, habe ich vor allem Valentino zu verdanken, auch Uccio und allen, die für die Akademie arbeiten. Wir trainieren jeden Tag zu jeder Zeit zusammen, es ist etwas, dass uns sehr antreibt», erklärte der Ducati-Star.
Wie fühlt es sich an, auf der Rennstrecke seinem großen Mentor Valentino Rossi zu begegnen? «Anfangs war es etwas unheimlich, wenn ich hinter Valentino auf der Strecke fuhr und ich ihn überholen wollte», sagte er und betonte anschließend: «Mittlerweile ist das kein Problem, Vale ist Vale und wenn ich an ihm vorbeigehen möchte, überhole ich ihn gut durchdacht, aber letztendlich mache ich das immer, also behandle ich ihn wie alle anderen Fahrer.»
Die technischen Fortschritte der Ducati sind offensichtlich, doch wie hilfreich ist die neue Startvorrichtung für ihn? «Wir haben viel zu tun auf der Strecke. Der Start mit unserer Startvorrichtung ist unglaublich, auch letztes Jahr war es nicht schlecht, aber bei Weitem nicht wie mit diesem neuen «starting device» an der Front. Es ist unglaublich, wie innovativ Ducati arbeitet», so der Italiener. «Ich bin ein Teil meines Motorrads für 40 Minuten und das hilft mir, mich besser zu konzentrieren. Das Motorrad und ich sind für kurze Zeit eins.»
An der Rennstrecke ist Pecco immer mit seiner Schwester Carola zu sehen. Sie gab ihm auch den Spitznamen «Pecco», denn als Kind konnte sie Francesco nicht aussprechen. «Die Nähe zu meiner Schwester Carola ist mir sehr wichtig und sie ist ein großer Teil von mir», lächelte der Ducati-Pilot. «Sie kennt mich sehr genau und sie bemerkt zum Beispiel gleich, wenn ich verärgert bin. Wir sprechen viel über zu Hause oder über unsere Freunde. Immer wenn ich nach Hause komme, bin ich mit meiner Familie vereint und wir verbringen viel Zeit miteinander. Es ist etwas, dass ich unbedingt brauche.»