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Marc Márquez nach dem Comeback: Wie geht es weiter?

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez: Der rechte Arm kann noch nicht so stark belastet werden wie der linke

Marc Márquez: Der rechte Arm kann noch nicht so stark belastet werden wie der linke

MotoGP-Superstar Marc Márquez ist nach neun Monaten zurück: Die erste Standortbestimmung beim Portugal-GP hat mit Platz 7 vorzüglich geklappt. Aber wann kann er wieder gewinnen?

Nach Rang 3 im FP1 am Freitag, nach dem großartigen sechsten Startplatz, nach der mutigen und beherzten Anfangsphase und der vernünftigen Rennstrategie sind sich Freund und Feind einig: Das Comeback von Marc Márquez in Portimão ist ausgezeichnet gelungen. Nach dem zu enthusiastischen Comeback beim zweiten Jerez-GP am 25. Juli gehorchte der sechsfache MotoGP-Weltmeister in erster Linie den Ärzten statt seinem Herzen und seiner grenzenlosen Leidenschaft für das Leben in der Gefahrenzone.

Das Timing für die Rückkehr nach 265 langen Tag war perfekt gewählt. Deshalb konnte der Repsol-Honda-Star auch erstmals nach 518 Tagen wieder eine MotoGP-Maschine ins Ziel bringen – seit seinem Sieg in Valencia im November 2019.

Trotz der erstaunlichen Performance wurden bei Márquez aber auch noch deutliche Schwächen offenkundig. Er kämpfte mit Ermüdungserscheinungen im rechten Oberarm und hätte deshalb am Samstag am liebsten eine Session gestrichen. Aber welche?

Denn Marc musste sich zum fünften Mal in seiner MotoGP-Karriere über das Q1 für das Q2 qualifizieren, und das FP4 war zu wichtig für einen Long-run und die Rennvorbereitung.

Für Statistiker: In Mugello 2013, Mugello 2015, Catalunya 2018 und Buri Ram 2018 musste der Honda-Star auch ins Q1 ausweichen.

Und eigentlich war Márquez auch beim zweiten Jerez-GP 2020 im Q1 – aber er drehte keine gezeitete Runde und gab nach der «out lap» auf, weil die Schmerzen vier Tage nach der Oberarm-OP unerträglich waren. Deshalb scheint seine Anwesenheit dort offiziell nicht auf.

Immerhin gönnte sich der 56-fache MotoGP-Sieger dann am Sonntag im Warm-up nur vier Runden.

Marc Márquez musste seine Kräfte geschickt einteilen.

Jetzt stellt sich die Frage, wie rasch er wieder zu seinem maximalen Potenzial finden kann. «Ehrlich gesagt, das weiß ich nicht. Es wird auch von den Rennstrecken abhängen und davon, wie stark dort die körperliche Beanspruchung ist. In den letzten sieben Runden war ich im Rennen nicht in der Lage, mit dem Ellbogen den Asphalt zu berühren. Ich bin mit einem sehr seltsamen Fahrstil rumgekurvt, ich konnte keine Angriffe starten.»

Marc Márquez stand auch am Wochenende in Kontakt mit den Ärzten der Ruber Klinik in Madrid, wo er am 3. Dezember zum dritten und letzten Mal operiert wurde. «Wir haben uns bereits vor dem Rennen mit dem zuständigen Doktor unterhalten. Die Rückkehr zum Wettkampf muss bedeuten, dass ich das Training daheim zwischen den Grand Prix reduzieren muss. Das bedeutet: Ich werde zwischen den Rennen kein Motorrad-Training machen, ich werde kein Bike steuern. Ich werde im Fitnessraum maximal drei, vier Tage trainieren. Aber nicht mit starken Gewichten, denn die Belastung bei den Grand Prix ist immens, für die Muskulatur und für die Bruchstelle. Der Knochen ist in Ordnung. Aber die Belastung muss behutsam gesteigert werden, wir können ihn nicht jeden Tag und die ganze Woche stressen. Aus diesem Grund wird es noch dauern, bis ich in eine bessere körperliche Verfassung komme. Aber ich muss den Ratschlägen der Ärzte folgen. Denn sie waren es, die mir die Rückkehr auf das MotoGP-Motorrad ermöglicht haben. Deshalb werde ich nur an den GP-Wochenenden Motorrad fahren. Beim nächsten Medical Check nach dem Jerez-GP werden wir prüfen, wie es um den Knochen bestellt ist und ob ich die Belastung etwas erhöhen kann.»

Marc Márquez erzählte auch, dass er links vorläufig mit schwereren Gewichten trainiert als auf der rechten Seite.

Auf die Frage, ob die restlichen 15 oder 16 Rennen noch ausreichen werden, um in den Titelfight eingreifen zu können, wollte Marc nicht eingehen.

Er liegt jetzt 52 Punkte hinter Fabio Quartararo, der nach zwei Siegen in Serie auf Wolke 7 schwebt.

MotoGP-Ergebnis, Portimão, 18. April:

1. Quartararo, Yamaha, 41:46,412 min
2. Bagnaia, Ducati, + 4,809 sec
3. Mir, Suzuki, + 4,948
4. Morbidelli, Yamaha, + 5,127
5. Binder, KTM, + 6,668
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 8,885
7. Marc Márquez, Honda, + 13,208
8. Alex Márquez, Honda, + 17,992
9. Enea Bastianini, Ducati, + 22,369
10. Nakagami, Honda, + 23,676
11. Viñales, Yamaha, + 23,761
12. Marini, Ducati, + 29,660
13. Petrucci, KTM, + 29,836
14. Savadori, Aprilia, + 38,941
15. Lecuona, KTM, + 50,642
16. Oliveira, KTM, + 1 Runde

MotoGP-WM-Stand nach 3 von 19 Rennen:

1. Quartararo, 61 Punkte. 2. Bagnaia 46. 3. Viñales 41. 4. Zarco 40. 5. Mir 38. 6. Aleix Espargaró 25. 7. Rins 23. 8. Binder 21. 9. Bastianini 18. 10. Martin 17. 11. Morbidelli 17. 12. Miller 14. 13. Pol Espargaró 11. 14. Marc Márquez 9. 15. Alex Márquez 8. 16. Bradl 7. 17. Nakagami 6. 18. Marini 4. 19. Rossi 4. 20. Oliveira 4. 21. Petrucci 3. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 1.

Stand Marken-WM:

1. Yamaha, 75 Punkte. 2. Ducati 60. 3. Suzuki 42. 4. Aprilia 25. 5. KTM 22. 6. Honda 20.

Stand Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 102 Punkte. 2. Suzuki Ecstar 61. 3. Ducati Lenovo 60. 4. Pramac Ducati 60. 5. Aprilia Gresini 27. 6. Repsol Honda 27. 7. Red Bull KTM 25. 8. Esponsorama Ducati 22. 9. Petronas Yamaha SRT 21. 10. LCR Honda 14. 11. Tech3 KTM 4.

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