Brad Binder (KTM): «Schlimmste Idee aller Zeiten»
Brad Binder kritisiert eine Überlegung von Reifenhersteller Michelin
In der bisherigen Saison beschwerten sich viele Fahrer über die sogenannte «preheated tyres». Das sind Reifen, die im Vorfeld bei einem Test oder einem vorangegangenen Grand Prix schon einmal aufgewärmt wurden, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich genutzt werden. Dadurch haben die Teams und Fahrer mit unterschiedlichen Gripverhältnissen zu kämpfen, obwohl die Mischungen identisch sind.
Schon nach dem zweiten Rennen in Katar hatten viele Fahrer darüber geklagt. Hersteller Michelin hatte damals kundgetan, dass es ausgiebige Tests gegeben haben soll, bei denen kein negativer Effekt festgestellt worden war. Unter anderem sind Kostengründe für die Entscheidung Michelins verantwortlich.
Nun reagierten die Franzosen erneut auf die Kritik und erklärten, dass eine mögliche Lösung darin bestehe, künftig nur noch «preheated tyres» anzubieten, um den Beschwerden ein Ende zu bereiten. Red Bull KTM-Pilot Brad Binder hat dazu eine deutliche Meinung: «Das wäre die schlimmste Idee aller Zeiten. Das ist wirklich der schlechteste Vorschlag, den ich jemals gehört habe.»
Eine Begründung lieferte der Südafrikaner direkt im Anschluss: «Das ist gefährlich. Wir sammeln Daten und Referenzen mit einem Satz und wissen genau, wie hart wir pushen können und dann nehmen wir einen anderen Reifen, der vorher bereits aufgewärmt wurde, und können damit überhaupt nichts anfangen. Diese Unwägbarkeiten bringen Gefahr mit sich. Ich hoffe, sie kommen mit so einem Plan nicht durch.»
Wie sehr die Reifen sich unterschiedlich verhalten, erlebte Binder in der Qualifikation beim Großen Preis von Spanien in Jerez. Er beschreibt: «In Q2 hatte ich nur noch einen Reifen. Ich habe einen gebrauchten Vorderreifen aufgezogen und der Hinterradreifen war ein preheated tyre. Das hat sich angefühlt als würde ich mit einem Fels auf dem Rücken um den Kurs fahren. Er ist immer wieder durchgedreht und ich konnte nichts machen.»
Im Rennen in Jerez stürzte Binder gleich zwei Mal. Die Unfälle hingen aber nicht damit zusammen.
Ergebnisse MotoGP Jerez/E, 2. Mai
1. Jack Miller (AUS), Ducati, 25 Runden in 41:05,602 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,912 sec
3. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,516
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +3,206
5. Joan Mir (E), Suzuki, +4,256
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +5,164
7. Maverick Viñales (E), Yamaha, +5,651
8. Johann Zarco (F), Ducati, +7,161
9. Marc Márquez (E), Honda, +10,494
10. Pol Espargaró (E), Honda, +11,776
11. Miguel Oliveira (P), KTM, +14,766
12. Stefan Bradl (D), Honda, +17,243
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,907
14. Danilo Petrucci (I), KTM, +20,095
15. Iker Lecuona (E), KTM, +20,277
16. Luca Marini (I), Ducati, +20,922
17. Valentino Rossi (I), Yamaha, +22,731
18. Tito Rabat (E), Ducati, +30,314
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +37,912
20. Alex Rins (E), Suzuki, +38,234
– Brad Binder (ZA), KTM, 14 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 14 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Honda, 1. Runde nicht beendet
Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:
1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.
Stand Marken-WM nach 4 Rennen:
1. Yamaha, 91 Punkte. 2. Ducati 85. 3. Suzuki 53. 4. Aprilia 35. 5. Honda 33. 6. KTM 27.
Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 114 Punkte. 2. Ducati Lenovo 105. 3. Suzuki Ecstar 72. 4. Pramac Ducati 65. 5. Repsol Honda 40. 6. Petronas Yamaha SRT 37. 7. Aprilia Racing Team Gresini 37. 8. Red Bull KTM Factory Racing 30. 9. LCR-Honda 27. 10. Esponsorama Ducati 22. 11. Tech3 KTM Factory Racing 7.