Valentino Rossi (Yamaha/19.): «Ein schwieriger Tag»
Betrübte Gesichter in der Petronas-Box: Uccio Salucci, Valentino Rossi und (ganz rechts) David Munoz
Valentino Rossi nimmt seinen Heim-GP in Mugello nur von Startplatz 19 und damit aus der vorletzten Reihe in Angriff. «Es war ein schwieriger Tag, weil ich nicht schnell genug bin. Ich habe das Gefühl mit dem Motorrad verbessert, auch die Pace. Am Vormittag war meine schnelle Runde auch recht gut, ich lag nur 0,9 sec zurück. Das Problem ist, dass man mit 0,9 sec Rückstand und einer 1:46,3 min – was hier in Mugello schon sehr stark ist – nur auf P18 ist», schüttelte der neunfache Weltmeister lachend den Kopf.
«Am Nachmittag haben wir etwas probiert, aber leider haben mir die Änderungen nicht gefallen, weshalb wir wieder zurückgegangen sind», berichtete der Petronas-Yamaha-Pilot. «Was meine Pace anbelangt, bin ich ziemlich konstant, aber nicht schnell genug. Wir brauchen ein paar Zehntel, um mit der Gruppe vorne mitzuhalten. Mal sehen, wir werden es versuchen.»
Bevor der 42-Jährige auf die Fragen der Journalisten einging, betonte er noch: «Wir sollten über den Crash in der Moto3 sprechen, das steht heute im Mittelpunkt, mehr als die Sessions. Es ist sehr schwierig, wenn man diese Bilder sieht und danach auf die Strecke muss. Es ist nicht einfach, die richtige Konzentration zu finden, ich glaube für keinen. Was heute passiert ist, ist leider der gefährlichste Aspekt im Motorrad-Rennsport. Denn Dupasquier ist gestürzt und ein oder vielleicht zwei Fahrer hinter ihm haben ihn getroffen. Man kann an den Strecken arbeiten, an der Lederkombi, dem Helm, aber das bleibt sehr gefährlich. Ich hoffe, dass es ihm nicht so schlecht geht. Hoffentlich bekommen wir in den kommenden Stunden gute Neuigkeiten.»
Hätte sich der 115-fache GP-Sieger von der Regie weniger Bilder von der Unfallstelle gewünscht? «Es ist immer sehr schwierig, weil man nichts weiß und einen die Bilder, die wir gesehen haben, nicht wirklich optimistisch gestimmt haben. Dupasquier blieb auf der Strecke liegen, dann kam der Hubschrauber, der ist dann aber nicht gleich abgehoben… Das ist schwierig. In dem Moment hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man flüchtet aus der Box und fährt nach Hause. Das ist die erste. Aber wenn man zurück auf die Strecke muss, dann muss man konzentriert bleiben, das Maximum geben und sich allein darauf konzentrieren. Man muss versuchen es zu vergessen, sonst schlägt sich das nicht nur auf das Ergebnis nieder, sondern wird auch gefährlich.»
Die Gemütslage des «Dottore» leidet aber auch unter den schlechten Ergebnissen der laufenden Saison. Denn: «Die Ergebnisse sind entscheidend, in jedem Sport. Wir sind hier, weil wir versuchen wollen zu gewinnen oder vorne zu sein. Wenn die Ergebnisse fehlen, wie in unserem Fall in diesem Moment, dann wird alles schwierig. Sicherlich genießt man es nicht. Alles ist hart, man muss das Maximum geben, auch wenn man zu Hause arbeitet, man muss riskieren… Aber so ist es kein Genuss, so wiegt alles schwerer. Ich hatte aber erwartet, dass ich in Mugello ein bisschen leiden würde. Denn schon 2019 war das Wochenende schwierig. Trotzdem, wir müssen es versuchen. Wir versuchen uns zu verbessern. Aber klar, wenn die Ergebnisse nicht kommen, ist alles schwieriger.»
MotoGP-Ergebnis, Mugello, Q2:
1. Quartararo, Yamaha, 1:45,187 min
2. Bagnaia, Ducati, 1:45,417 min, + 0,230 sec
3. Zarco, Ducati, 1:45,432, + 0,245
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:45,538, + 0,351
5. Miller, Ducati, 1:45,598, + 0,411
6. Binder, KTM, 1:45,743, + 0,556
7. Oliveira, KTM, 1:45,745, + 0,558
8. Rins, Suzuki, 1:45,996, + 0,809
9. Mir, Suzuki, 1:46,076, + 0,889
10. Morbidelli, Yamaha, 1:46,084, + 0,897
11. Marc Márquez, Honda, 1:46,125, + 0,938
12. Pol Espargaró, Honda, 1:46,393, + 1,206
Die weitere Startaufstellung:
13. Viñales, Yamaha, 1:46,045
14. Bastianini, Ducati, 1:46,129
15. Nakagami, Honda, 1:46,195
16. Pirro, Ducati, 1:46,302
17. Marini, Ducati, 1:46,481
18. Petrucci, KTM, 1:46,548
19. Rossi, Yamaha, 1:46,770
20. Lecuona, KTM, 1:47,084