Marc Márquez: «Meine Strategie funktioniert nicht»
Marc Márquez hat in der Vergangenheit nie gelernt, zweite Plätze hinzunehmen. Für ihn zählten nur Siege. Deshalb fällt es ihm nach drei Oberarm-Operationen, zwei Knochen-Transplantationen und einer Knochen-Infektion schwer, sich mit siebten Plätzen abzufinden und mit 13. Startplätzen. In Montmeló schaffte er nicht einmal im Schlepptau des zweifachen Saisonsiegers Jack Miller den Sprung ins Qualifying 2 der zwölf schnellsten MotoGP-Fahrer.
Im Rennen stürzte der Repsol-Honda-Werksfahrer und insgesamt 82-fache GP-Sieger beim Kampf um Platz 7 hinter Aleix Espargaró. «Natürlich macht mir der Ausgang des Rennens keine Freude», versicherte Marc. «Anderseits ist es mir lieber, ich stürze nach einer guten Performance als ich ich fahre einfach das Rennen zu Ende und bemühe mich nur, auf dem Bike sitzen zu bleiben. So bin ich froh, wenigstens eine gute Vorstellung gegeben zu haben.»
Marc Márquez (bisher 56 MotoGP-Siege) machte am Montag beim Montmeló-Test deutliche Fortschritte. Er drehte nicht weniger als 87 Runden mit verschiedenen Chassis-Versionen, auch mit der neuesten Version, die Stefan Bradl eine Woche vorher in Jerez über 200 Runden lang erprobt hatte. Er verlor nur 0,654 sec auf die Bestzeit von Viñales. Auch Teamkollege Pol Espargaró zog sich mit Platz 6 gut aus der Affäre.
«Der Test war wichtig für die Zukunft», erklärte der 28-jährige Spanier. «Beim Montag-Test in Jerez am 3. Mai konnte ich nicht viel fahren, weil ich am Tag zuvor einen sehr schweren Sturz erlebt hatte. Außerdem war mein gesundheitlicher Zustand schlechter als jetzt. Bei den letzten zwei Rennen in Mugello und in Montmeló war es seltsam. Denn ich habe das Gegenteil von 2019 gemacht. Ich bin in den Trainings nicht gestürzt, aber jeweils im Rennen. Ich habe in den Wettkämpfen diesmal mehr riskiert, aber ich kenne die Grenzen nicht. Aber das ist meine Strategie, im Rennen riskiere ich viel. Ich muss zugeben, dass diese Strategie momentan nicht funktioniert. Aber wir werden uns bemühen, das in Zukunft zu ändern.»
Der sechsfache MotoGP-Weltmeister spulte also im Rennen am Sonntag nur knapp acht Runden ab. Dabei braucht er dringend Rennkilometer.
«Ich fürchtete, beim Montag-Test könnte mich die körperliche Verfassung am Nachmittag beeinträchtigen. Aber ich wusste, am Vormittag werde ich wegen des fast freien Sonntags voll bei Kräften sein. Und ehrlich gesagt: Für unsere Zukunft war der Montag wichtiger als der Sonntag. Mir war klar, dass wir nicht eine halbe Sekunden finden würden. Wichtig war, dass wir besser verstehen, was wir für die Zukunft brauchen. Und das ist uns gelungen.»
MotoGP-Ergebnis, Montmeló, 6. Juni:
1. Oliveira, KTM, 24 Runden in 40:21,749 min
2. Zarco, Ducati, + 0,175 sec
3. Miller, Ducati, + 1,990
4. Quartararo, Yamaha, + 4,815*
5. Mir, Suzuki, + 5,325
6. Viñales, Yamaha, + 6,281
7. Bagnaia, Ducati + 8,175
8. Binder, KTM, + 8,378
9. Morbidelli, Yamaha, + 15,652
10. Bastianini, Ducati, + 19,297
11. Alex Márquez, Honda, + 21,650
12. Marini, Ducati, + 22,533
13. Nakagami, Honda, + 27,833
14. Martin, Ducati, + 29,075
15. Savadori, Aprilia, + 40,291
*Drei-Sekunden-Penalty
Stand Fahrer-WM nach 7 Rennen von 19 Rennen
1. Quartararo 118 Punkte. 2. Zarco 101. 3. Miller 90. 4. Bagnaia 88. 5. Mir 76. 6. Viñales 74. 7. Oliveira 54. 8. Aleix Espargaró 44. 9. Binder 43. 10. Morbidelli 40. 11. Nakagami 31. 12. Pol Espargaró 29. 13. Bastianini 26. 14. Alex Márquez 25. 15. Rins 23. 16. Petrucci 23. 17. 17. Martin 19. 18. Marc Márquez 16. 19. Rossi 15. 20. Lecuona 13. 21. Marini 13. 22. Bradl 11. 23. Savadori 4. 24. Pirro 3. 25. Rabat 1.
Stand Konstrukteurs-WM:
1. Yamaha 145 Punkte. 2. Ducati 143. 3. KTM 83. 4. Suzuki 80. 5. Honda 52. 6. Aprilia 45.
Stand Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha 192 Punkte. 2. Ducati Lenovo 178. 3. Pramac Racing 124. 4. Suzuki Ecstar 99. 5. Red Bull KTM Factory Racing 97. 6. LCR-Honda 56. 7. Petronas Yamaha SRT 55. 8. Repsol Honda 52. 9. Aprilia Racing Team Gresini 48. 10. Esponsorama Racing Ducati 39. 11. Tech3 KTM Factory Racing 36.