Valentino Rossi sucht das Glück

Marc Márquez (9.): «Valentino überrascht mich»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez schaffte in Sachsen zum zweiten Mal in diesem Jahr den Sprung ins Qualifying 2. Aber mit so schlechten Ergebnissen wie bei Rossi würde er aufhören, versichert er.

Marc Márquez schaffte beim deutschen WM-Lauf auf dem 3,671 km langen Sachsenring gestern die Plätze 1 und 12, heute nach dem FP3 hält er sich an neunten Position, damit ist er endlich wieder einmal direkt in Q2 aufgestiegen, wie in Le Mans. In Mugello hatte sich Marc im Q1 durch den Windschatten von Maverick Viñales in Q2 geschwindelt, in Montmeló war er gescheitert – Startplatz 13.

Kann Marc Márquez, 2021 bisher nur in Mugello direkt im Q2, seit 2010 zehnmal hintereinander Sieger des Deutschland-GP, der unbestrittene «King of Sachsenring», heute im Qualifying 2 für eine weitere Überraschung sorgen und mit den Stars von Yamaha, Ducati und KTM mithalten?

Marc Márquez betonte kürzlich, er werde aufhören, wenn er nicht mehr gewinnen könne. Und Jorge Lorenzo erklärte, er habe den Motorradsport nicht betrieben, weil ihm das Fahren so viel Spaß gemacht hat, sondern nur das Gewinnen. Wie lange wird Marc Márquez seine Motivation behalten, wenn er sich meist auf den Rängen zwischen 9 und 12 bewegt?

«Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass mir der Geschmack des Podiums gefällt. Das ist einer der Gründe, warum ich hier bin in dieser Meisterschaft. Es geht auch darum, Rennen zu gewinnen und konkurrenzfähig zu sein», versicherte der Repsol-Honda-Star. «Sobald ich spüre, dass ich nicht mehr konkurrenzfähig bin und nicht mehr um Spitzenpositionen fighten kann, wird der Zeitpunkt kommen, an dem ich mir über viele Dinge den Kopf zerbrechen muss. Aber die aktuelle Situation hat damit nichts zu tun. Es ist eine Tatsache, dass ich nach drei Oberarm-Operationen noch gewisse körperliche Einschränkungen habe, an denen wir emsig arbeiten. Ich habe klare Ziele, ich habe eine Extra-Motivation, um unser Vorhaben zu verwirklichen. Ich möchte bald wieder so fahren wie in der Vergangenheit.»

«Aber es stimmt natürlich, wenn du in der Vergangenheit viele Rennen und viele Meisterschaften gewonnen hast, dann ist so eine sieglose Phase schwer zu verkraften Du brauchst zusätzlichen Treibstoff, um diese Phase zu meistern. Jeder Sieg gibt dir zusätzliche Kraft, Energie, Emotionen und Motivation. Ein Siegertyp braucht diese Antriebsstoffe. Dieser wertvolle und unersetzliche Treibstoff fehlt bei mir vorläufig. Deshalb überrascht mich sehr, wie Valentino seine momentane Situation akzeptiert. Valentino fährt immer noch, er hat als Fahrer keine anderen Optionen für die Zukunft, aber es macht ihm offenbar immer noch Freude. Zumindest sieht es nach außen so aus… Ich persönlich kann mir mit 28 Jahren solche Positionen im Feld nicht vorstellen. Vielleicht muss ich mich in Zukunft einmal damit abfinden. Wer weiß? Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich irgendwann noch in dieser Meisterschaft mitfahre, wenn ich nicht einmal die Chance auf einen Podestplatz habe.»

MotoGP, Sachsenring, kombinierte Zeiten nach FP3 (19. Juni)

1. Quartararo, Yamaha, 1:20,348 min
2. Miller, Ducati, + 0,056 sec
3. Zarco, Ducati, + 0,085
4. Oliveira, KTM, + 0,103
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,103
6. Martin, Ducati, + 0,153
7. Nakagami, Honda, + 0,212
8. Bagnaia, Ducati, + 0,216
9. Marc Márquez, Honda, + 0,314
10. Alex Márquez, Honda, + 0,334
11. Mir, Suzuki, + 0,359
12. Morbidelli, Yamaha, + 0,401
13. Viñales, Yamaha, + 0,539
14. Rins, Suzuki, + 0,541
15. Petrucci, KTM, + 0,555
16. Rossi, Yamaha, + 0,613
17. Marini, Ducati, + 0,630
18. Binder, KTM, + 0,640
19. Pol Espargaró, Honda, + 0,760
20. Savadori, Aprilia, + 1,067
21. Bastianini, Ducati, + 1,099
22. Lecuona, KTM, + 1,220

MotoGP, Sachsenring, FP3 (19. Juni)

1. Quartararo, Yamaha, 1:20,348 min
2. Miller, Ducati, + 0,056 sec
3. Zarco, Ducati, + 0,085
4. Oliveira, KTM, + 0,103
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,103
6. Martin, Ducati, + 0,153
7. Nakagami, Honda, + 0,212
8. Bagnaia, Ducati, + 0,216
9. Marc Márquez, Honda, + 0,314
10. Alex Márquez, Honda, + 0,334
11. Mir, Suzuki, + 0,359
12. Morbidelli, Yamaha, + 0,401
13. Viñales, Yamaha, + 0,539
14. Rins, Suzuki, + 0,541
15. Petrucci, KTM, + 0,555
16. Rossi, Yamaha, + 0,613
17. Marini, Ducati, + 0,630
18. Binder, KTM, + 0,640
19. Pol Espargaró, Honda, + 0,922
20. Savadori, Aprilia, + 1,067
21. Bastianini, Ducati, + 1,099
22. Lecuona, KTM, + 1,321

Moto3, Sachsenring, kombinierte Zeiten nach FP3 (19. Juni)

1. Migno, Honda, 1:26,317 min
2. Nepa, KTM, + 0,092 sec
3. Toba, KTM, + 0,142
4. Suzuki, Honda, + 0,271
5. Salac, Honda, + 0,314
6. Fellon, Honda, + 0,359
7. Foggia, Honda, + 0,382
8. McPhee, Honda, + 0,395
9. Garcia, GASGAS, + 0,413
10. Fenati, Husqvarna, + 0,440
11. Guevara, GASGAS, + 0,500
12. Artigas, Honda, + 0,572
13. Acosta, KTM, + 0,586
14. Antonelli, KTM, + 0,607
15. Masia, KTM, + 0,692

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