Casey Stoner: Aller Anfang ist schwer
Casey Stoner stattete dem MotoGP-Fahrerlager einen Besuch ab
Als Casey Stoner die letzten beiden Saisonläufe in diesem Jahr in Portimão und Valencia besuchte, nutzte er die Chance, um sich mit Fran Wyld und Matt Dunn für die neueste Episode des «Last On The Brakes»-Podcasts zusammenzusetzen. Das Trio sprach natürlich über die beachtliche Karriere des zweifachen Weltmeisters, in die er keinen leichten Start erlebte.
Der Australier erzählte: «Ich bin immer dafür, seine Ziele hoch zu stecken. Ich verstehe Leute, die sich nur ein Ziel nach dem anderen setzen wollen. Sagen wir mal so: Bevor ich überhaupt in den GP-Zirkus kam, war ich mir ziemlich sicher, dass ich Weltmeister werden könnte.»
«Ich war nicht übermässig zuversichtlich oder anmassend . Aber darauf hatte ich mein ganzes Leben lang hingearbeitet. Das war mein Ziel. Ich wollte es in die grösste Klasse schaffen und sehen, ob ich einen WM-Titel gewinnen kann», betonte Stoner daraufhin. «Aber in meinem ersten GP-Jahr wäre es beinahe schief gegangen. Ich hatte Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit mit meinem Ingenieur, der in mir nur ein kleines Kind sah, das gar nichts wusste. Er machte es mir nicht leicht.»
«Und es war auch sehr, sehr schwierig, weil ich gleich in die 250-ccm-Klasse einstieg, nachdem ich erst zwei Jahre Erfahrung auf der Rennstrecke hatte. Das war nicht der richtige Weg, aber wir hatten keine Wahl», gestand der 36-Jährige. «Ich wurde in jener Saison auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht, ich sagte mir: ‚Ich glaube nicht, dass ich mein Ziel erreichen kann.‘»
«Ich war noch nie der optimistische Typ, ich bin zwar auch kein Pessimist, vielmehr würde ich mich als Realist bezeichnen. Deshalb sagte ich mir: ‚Das wird wirklich schwierig warten. Ich weiss nicht, ob ich jemals ein Rennen, geschweige denn eine ganze Meisterschaft für mich entscheiden kann‘» berichtete Stoner.
«Im darauffolgenden Jahr hatte ich dann aber mit Massimo Branchini einen fantastischen Ingenieur an meiner Seite, der mir wirklich durch den ganzen Prozess half und mir beibrachte, wie man Daten liest. Er und Lucio waren eine echte Hilfe für mich und ich lernte viel und bekam meine Zuversicht wieder. Ich dachte nicht mehr, dass ich die MotoGP-WM für mich entscheiden kann, aber ich merkte, dass ich etwas erreichen kann», fügte der 45-fache GP-Sieger an.
«Gleichzeitig muss man aber auch realistisch sein. Wenn Sie Ihre Ziele anpassen müssen, passen Sie sie an», mahnte der MotoGP-Veteran. « Aber ich hatte mir grosse Ziele gesetzt, bevor ich in den GP-Zirkus kam. Ich musste sie ein wenig korrigieren, aber am Ende habe ich das grosse Ziel trotzdem erreicht.»
MotoGP Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):
1.Quartararo, 278 Punkte. 2. Bagnaia 252. 3. Mir 208. 4. Miller 181. 5. Zarco 173. 6. Binder 151. 7. Marc Márquez 142. 8. Aleix Espargaró 120. 9. Martin 111. 10. Viñales 106. 11.Bastianini 102. 12. Pol Espargaró 100. 13. Rins 99. 14. Oliveira 94. 15. Nakagami 76. 16. Alex Márquez 70. 17. Morbidelli 47. 18. Rossi 44. 19. Marini 41. 20. Lecuona 39. 21. Petrucci 37. 22. Bradl 14. 23. Pirro 12. 24. Dovizioso 12. 25. Pedrosa 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 357 Punkte. 2. Yamaha 309. 3. Suzuki 240. 4. Honda 214. 5. KTM 205. 6. Aprilia 121.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo 433 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 380. 3. Suzuki Ecstar 307. 4. Pramac Racing 288. 5. Repsol Honda 250. 6. Red Bull KTM Factory Racing 245. 7. LCR Honda 146. 8. Esponsorama Racing 143. 9. Aprilia Racing Team Gresini 135. 10. Petronas Yamaha SRT 96. 11. Tech3 KTM Factory Racing 76.